29. Etappe von Bad Blankenburg nach Schwarzburg

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Länge: 12 km

So, heute nun soll es wirklich losgehen. Wobei: Die Kilometer bleiben erneut sehr übersichtlich. Denn es gibt viel zu sehen. Ein Schloss in Bad Blankenburg, und eins am Tagesziel in Schwarzburg. Aber zunächst sehen wir, dass der Goldene Herbst über Nacht direkt in den Winter übergegangen ist. Ok – wir klemmen uns also das Radweglaufen von Schwarza nach Bad Blankenburg und fahren zunächst mit der Bahn (6 Minuten) von Saalfeld nach Bad Blankenburg. Nach Saalfeld und Rudolstadt ist es hier eher ernüchternd, aber vielleicht liegt das auch am grauen Wetter. Aber eins hat BB: traumhafte (Fuß)Wanderwege. Doch bevor wir endlich losmarschieren treffen wir Werner Töpfer. Was ein Glück. Er ist Stadt- und Wanderführer in BB und weiß uns eine Menge zu erzählen: vom Städtchen, wo auch Erbenstreits zu Ruinen im Zentrum führen, vom engagierten Gärtner, der ein wahrhaftes und parkartiges Arboretum angelegt hat … und er zeigt uns den schönsten Blick aufs Schloss. Ok, auch hier müssen wir nochmal her kommen – und das nicht nur, weil ich vergaß mir meinen EB-Stempel zu holen.

In Bad Blankenburg, auch das ist uns neu, ist die Landessportschule. Und so kommen uns an diesem Vormittag auf dem wunderbaren Wanderweg viele junge Läufer entgegen.

Immer entlang der Schwarza schlängelt sich der Weg, bis er die Stempelstelle „Schweizerhaus“ erreicht. Es ist inzwischen Mittag – Zeit für ein Süppchen und einen Kaffee.

Dann geht es wieder hinaus in den Schneematsch. Auf wirklich matschigen Pfaden verlassen wir das Tal der Schwarza und steigen direkt ab dem Schweizerhaus ordentlich hinauf. Es geht durch verschneiten Wald bis zum Trippsteinhäuschen (475mNN). Hier soll es ein wunderbares Panorama geben – wir müssen es glauben. Weiter geht´s. Die am Weg liegende einstige Fasanerie lassen wir links (eigentlich rechts) liegen, da uns zu viele Warnschilder auf privates Eigentum hinweisen. Macht nichts – denn uns erwartet Großartiges: Schwarzburg. Wow, warum haben wir bisher von diesem Ort noch nichts gehört? Auch wenn das hoch über Ort und Tal thronende Schloss Schwarzburg (hier hole ich mir meinen Stempel) ein trauriges Schicksal erlitt während der Hitlerzeit, jetzt ist man hier dabei, vieles wieder aufzubauen. Sehr beeindruckend: der Kaisersaal.

In Schwarzburg unterzeichnete übrigens Reichspräsident Friedrich Ebert 1919 die Weimarer Verfassung.

Wir haben in Schwarzburg ein Zimmer in der Jugendherberge gebucht, die wir ganz für uns allein haben. Ein sehr schönes Haus aus dem jungen 20. Jahrhundert.

Auf dem Weg dahin kommen wir durch den ganzen Ort. Sehr einladende Hotels und Pensionen. Viele, viele mehr sollen es bis zur Wende gewesen sein, wie wir abends am Stammtisch im Hotel „Zum Wildpark“ erfahren, wo wir einen sehr lustigen Abend u.a. mit dem Frisör und dem Rückkehrer verbringen. Fazit dieses Tages: Wir geben olle Goethe Recht, der laut wiki im Juli 1781 an Charlotte von Stein schrieb: „NB. von Schwarzburg auf Blanckenburg ist ein fürtrefflicher Weeg der Schwarze nach, durch ein tiefes Thal zwischen Fels und Wald Wänden."

Jugendherberge Schwarzburg
"Hans Breuer"

Am Buschbach 2
07427 Schwarzburg
Tel: +49 36730 2222-3
Fax: +49 36730 3355-5
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Schloss Schwarzburg
Telefon: (03 67 30) 22 26 3
Oktober: Dienstag bis Sonntag 10 – 16 Uhr (Montag geschlossen)

EB - Freundschaftsweg Eisenach Budapest: Deutschland
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