3. Etappe: von Siedlecien nach Lysa Gora

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Länge: 28 km, Aufstieg: 934 m, Abstieg: 751 m
Max. Höhe: 712 m, Min. Höhe: 294 m

Wanderkarte: Jelenia Gora i Okolice, Galileos, ISBN 978-83-7868-003-1

Nach einem entspannten und genussvollen Frühstück starten wir - zunächst nur in den Ort, wo wir uns Mitteleuropas größten mittelalterlichen Wohnturm (www.wiezasiedlecien.pl) ansehen. Gegen 11 Uhr scheint die Sonne erbamungslos. Doch es hilft nichts - unser Ziel ist heute Lysa Gora. Bevor es nun aber wirklich losgeht mache ich noch rasch einen Polnisch-Schnell-Sprachkurs im Dorfkonsum. Die beiden Verkäuferinnen sind äußerst reizend und waschen mir meine gekauften Erdbeeren unaufgefordert. Total klasse - denn die soll es auf dem ersten Berg geben.

Zum Anschluss an den EB/E3 nutzen wir einen Radweg, um zum Wanderweg möglichst asphaltfrei zurück zu kommen. Denn die Radwege in Polen sind naturbelassen - manche sogar so sehr, dass ich dort nicht Fahrrad fahren wollte :-). Vorbei an bunten Feldern, die mit ihren Mohn-, Korn- und vielen anderen Blumen und dem Riesengebirge als Hintergrund wieder ein Genuss für die Augen sind.

Nächster, wenn auch zugewachsener Höhepunkt: die Ruinen ehemaliger Kalköfen aus dem 18. Jh. (Piece Wapienne) sind im Wald kaum noch zu finden. Doch wir schlagen uns waghalsig durch. Danach ist rasch Ploszczynka erreicht. Ab hier geht es leider 3 km auf der Landstraße entlang. kein enuss für die Füße, doch fürs Auge allmal - längst lugt der Okole mit seinen 721 Metern über die davor liegenden Kuppen. Bergab, bergauf ... aber hübsch. Nach dem kurzen aber straffen Anstieg - endlich wieder auf einem Feldweg - nach Plasczyna, legen wir unsere Mittagspause ein. Denn das haben wir bei Lustwandler Günther Krämer gelernt: eine halbstündige Pause macht fit für den zweiten Teil der Tour.

Bei dieser übersehen wir in einer Kurve zunächst das Wanderzeichen (weil es wie der abbiegende Weg zugewachsen ist). Das sich uns bietende Panorama gen Jelenia Gora genießend, tappen wir 1-2 km in die falsche Richtung. Naja, es ist ja noch früh am Tag. Also zurück und Augen auf. Wir kraxeln ohne Sicht wieder fein bergauf im Wald und dürfen zur Belohnung kurz darauf mal wieder 2 km auf der asphaltierten Straße laufen. Kurz nach Chrosnica, wo der Weg direkt hinter Kirche abbiegt - und dann auf teufel komm raus geradeaus gegangen werden sollte - verliert sich der Weg auf einem Wiesenabschnitt. Ein schild weist zwar nach links, aber dort ist nur übermannshohes Gesptrüpp. So tigern wir wohl wissend etwas falsch, bis wie den gelben Wanderweg erreichen und über diesen auch den blauen sicher wiederfinden. Und nun geht es hinauf - bis zum Okole. Hier genießen wir die Aussicht, bevor es gleich wieder hinab geht.

Nun kommt die "Pest" des Tages: Bis zu unserer heutigen Unterkunft sind es noch vier km - an einer ziemlich befahrenen Straße. Und dann das hübsche Häuschen. Der Gastvater redet fließend polnisch - wir nicht. Aber dann verstehen wir: unser Zimmer ist belegt, aber er hat und schon einen neue Unterkunft besorgt. Nur 5 Minuten von hier - wo denn unser Auto sein.  Ich will heut nicht mehr laufen ... Das sieht auch der Gastvater ein. Mit seinem Wagen fährt es uns über eine Kaufhalle in die hübsche Pension Kapelle. Hier waren wir etwa eine halbe Stunde zuvor vorbei marschiert. Unser neuer Gastvater spricht neben fließendem Polnisch auch Deutsch.

Das Anwesen liegt hübsch auf einer Kuppe - mit weiter Sicht in alle Richtungen. Wir decken uns im gepflegten Garten den Tisch und lassen Füße und Seele baumeln.

Gościniec Kapella
Podgórki 1c (Kapella)
59-550 Podgórki
Polen

http://www.kapella.pl/ 

28.20
1196.62
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293.12
712.06
EB - Freundschaftsweg Eisenach Budapest: Polen - 1. Abschnitt
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