Tegernsee-Sterzing, über die Alpen in 8 Etappen

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In acht Tagen die Alpen queren – das ist tatsächlich möglich! Dieser Wanderführer beschreibt den 155 km langen Weg von Gmund nach Sterzing/Vipiteno in Italien: vorbei an Tegernsee und Achensee, durch das Inntal und das Zillertal, über den Alpenhauptkamm und durch das Pfitscher Tal nach Sterzing. Unterwegs erwartet Sie eine abwechslungsreiche Landschaft mit malerischen Dörfern und großartigen Ausblicken auf die Alpengipfel.

Aufbau des Führers


Das, wie alle Wanderführer in dieser Reihe, handliche Büchlein umfasst 128 Seiten und ist in vier größere Abschnitte unterteilt:

  1. Informationen über Land und Leute. In diesem Abschnitt werden kurz und knapp die drei Regionen beschrieben, durch die die Wanderung führt: - Deutsches Oberbayern mit der Alpenregion Tegernsee Schliersee; - Österreichisches Tirol mit den Regionen Achensee und Zillertal; - Italienisches Südtirol und das Pfitschertal.
  2. Reiseinfos von A bis Z, von Allein wandern (ist auf dieser Tour auch als Frau gut möglich) bis Wanderpauschale (diese Wanderung kann auch bei div. Veranstaltern pauschal mit Gepäcktransport gebucht werden). Diese Reiseinfos sind relativ ausführlich, was u.a. dem Umstand geschuldet ist, dass der Weg durch drei verschieden Länder verläuft. Außerdem ist die Etappenübersicht in diesen Anschnitt eingefügt und nicht bei den Routenbeschreibungen. Diese Etappenübersicht hat mir sehr gut gefallen, weil wirklich nur die wichtigsten Daten für einen ersten Überblick aufgeführt sind, zusätzlich für jede Etappe aber eine informative Kurzbeschreibung über die Besonderheiten des Weges (sehrt nachahmenswert). Ebenfalls sehr hilfreich und gut aufbereitet sind die Hinweise zur Markierung des Weges, zu den Unterkünften (die Wanderung ist keine Hüttentour) und den Verkehrsmitteln am Weg. Besonders gefreut haben mich als Weitwanderer die Hinweise, wo man weitere Informationen zu Land und Leuten finden kann.
  3. Die Routenbeschreibung dieser Alpenüberquerung in 8 Etappen.
  4. Anregungen für einen Tagesausflug nach Brixen, Bozen und/oder Meran. Alle drei Orte sind von Sterzing aus gut erreichbar. Zu jedem Ort gibt es ein paar Appetithäppchen, so dass ein Besuch sicher einen schönen Abschluss der Wanderung darstellen würde.

Im vorderen Umschlagteil finden sich eine Übersichtskarte für den gesamten Wegverlauf und ein Gesamthöhenprofil mit den Ortschaften, die bei den Etappenbeschreibungen besonders erwähnt werden, mit dieser Verkleinerung allerdings absolut nutzlos.

Im hinteren Umschlagteil gibt es Informationen über die Autorin und ein Verzeichnis der Symbole, die in diesem Führer reichlich verwendet werden, erlauben sie doch eine schnelle Information und sparen Platz, was natürlich dem handlichen Format zugutekommt. Dieses Verzeichnis kann sinnvollerweise ausgeklappt werden und erspart einem das lästige Hin- und Herblättern, um herauszufinden, was ein im Text verwendetes Symbol nun wieder bedeutet (man vergisst es ja doch ständig – jedenfalls geht mir das so).

Ein Vorwort und ein Sach- und Ortsregister runden das Buch ab.

Die Beschreibung der einzelnen Etappen

Die Beschreibung der einzelnen Etappen folgt einem einheitlichen Aufbau: Im Kopf Nummer sowie Start- und Zielort der Etappe, Länge derselben, ungefähre Gehzeit Höhenmeter im Auf- und Abstieg und Höhe, auf der der Weg verläuft; darüber hinaus eine Tabelle mit wichtigen Wegpunkten und Informationen dazu (nach wie viel Kilometern hat man sie erreicht, gibt’s Trinkwasser, Einkehrmöglichkeit etc.) und, kursiv gedruckt, eine kurze Charakteristik der jeweiligen Etappe.

Der Hauptteil enthält die detaillierteren Wegbeschreibungen. Sie fallen angenehm knapp aus, da die Hauptroute durchgehend gut mit einem „Ü“  markiert ist. Hin und wieder geht der ausgewiesene Weg aber davon aus, dass Teilstücke mit Bus, Bahn, Seilbahn oder Schiff zurückgelegt werden. Dort fehlt dann die Markierung. Der Führer hält aber auch dafür wanderbare Vorschläge bereit, die dann allerdings auch genauer beschrieben werden müssen. Aber auch bei diesen Beschreibungen wird auf die vorhandenen nummerierten Wanderwege verwiesen.

In die Wegbeschreibungen eingebettet gibt es immer wieder Hinweise auf Besonderheiten am Weg (grün unterlegt), Kurzinformationen über die Start- und Zielorte sowie die Orte am Weg nebst allen Hinweisen auf die für Wanderer notwendige Infrastruktur sowie, gelb unterlegt, Beschreibungen von Varianten und Abstechern. Zu jeder Etappe auf der Normalroute gibt es ein Höhenprofil und eine Kartenskizze im Maßstab 1:50 000, auf denen auch die im Kopf aufgelisteten Wegpunkte verzeichnet sind. Besonders hervorzuheben sind hin wieder kleine Ortsplänchen, die das Hindurchfinden durch eine Ortschaft erleichtern. Eine zurückhaltende aber gleichwohl motivierende Bebilderung lockert den Text auf.

Bewertung des Führers

Die Bewertung des Führers erfolgt nach einer Reihe von Kriterien, die vom „Netzwerk Weitwandern e.V.“ entwickelt worden sind und die aus der Sicht erfahrener Weitwanderer ein Führer erfüllen sollte, der eine Weitwanderung beschreibt. Sicher ist dieser Katalog noch verbesserungsbedürftig und selbstverständlich ist die Bewertung, ob diese Kriterien erfüllt sind oder nicht, wie immer bei Bewertungen, subjektiv.

Tegernsee-Sterzing
Ulrike Gaube
Deutsch
Conrad Stein Verlag
2019
1. Auflage
128
16,5 cm
11,5 cm
160 g
978-3-86686-602-7
Ein hervorragender weitwandergeeigneter Wanderführer. der sowohl für die Planung als auch für den Gebrauch unterwegs empfohlen werden kann.
 
 
 
 
schlecht:    mäßig:    gut:

Nahezu alle Kriterien werden erfüllt oder zumindest  z.T. erfüllt.  Allenfalls ein klitzekleiner Kritikpunkt wäre anzumerken: Da der Weg auch z.T. in Italien verläuft, würde eine ausgewählte Zusammenstellung von Ausdrücken in italienischer Sprache, die fürs Wandern relevant sind, den Führer perfekt machen, auch wenn man in Südtirol mit Deutsch ganz gut durchkommt.

Nimmt man noch hinzu, dass dieser Wanderführer ein klimaneutrales Druckerzeugnis ist, kann ich ihn nur uneingeschränkt empfehlen. Mich hat er jedenfalls motiviert, mir diese Alpenüberquerung, die mir in meiner Sammlung noch fehlt, alsbald einmal vorzunehmen.

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