Rezension des Wanderführers "SalzAlpenSteig"

Drucken

Im Frühjahr 2017 ist im Bergverlag Rother der von Renate Flori verfasste Wanderführer „SalzAlpenSteig“ erschienen.
Auf diesem neuen Premiumwanderweg wandelt man auf den Spuren des »Weißen Goldes« und kann dabei erholsames Wandern in Höhen zumeist um
1000 – 1300 m, maximal 1700 m,  mit lehrreichen Einblicken in die historischen Stätten der Salzgewinnung verbinden.

Der SalzAlpenSteig verläuft in 18 Etappen auf rund 250 Kilometern von Bayern nach Österreich auf alten Verbindungswegen vom Chiemsee über das Berchtesgadener Land bis zum Hallstätter See, mitten in der UNESCO-Welterberegion Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut. Natur- und Kulturhighlights wechseln in rascher Folge ab – so kann man zum Beispiel den raffinierten Bau der kilometerlangen Soleleitungen mit ihren Förder- und Hebeanlagen bewundern, die enge Weißbachschlucht durchwandern, mit deren Wasser früher Holz geflößt wurde, und die Alte Saline in Bad Reichenhall oder eines der Besucherbergwerke besichtigen. Das Buch bietet, insbesondre eingebettet in die einzelnen Etappenbeschreibungen (gelb unterlegt) viel Wissenswertes zu historischen Hintergründen und den Sehenswürdigkeiten entlang des SalzAlpenSteigs; illustriert von zahlreichen Fotos, die Lust auf eine Entdeckungsreise in die Welt des Salzes machen.

 

Salzalpensteig
SalzAlpenSteig
Renate Flori
Deutsch
Bergverlag Rother
2017
1. Auflage
156
16,5 cm
11,5 cm
978-3-7633-4505-2
Der Führer ist in der bei Rother üblichen und bewährten Struktur aufgebaut: Es gibt zunächst einen allgemeinen Teil mit Übersichtskarte, Hinweisen zum Gebrauch des Wanderführers und für die Planung relevanten Informationen. Natürlich gibt es ein Extrakapitel „Salz: Seine Bedeutung und Geschichte“. Darüber hinaus enthält dieser Teil eine zusammenfassende Beschreibung des Steigs sowie eine knappe Zusammenstellung der Highlights am Wege. Die Beschreibung der einzelnen Etappen folgt einem wiederkehrenden Muster: Im Titel Nummer der Etappe, Start- und Zielpunkt sowie Gehzeit und Länge der Etappe. Es folgen dann Hinweise in folgenden Kategorien: Die Stecke, Höhenunterschied, kritische Stellen, Übernachtung, Infrastruktur am Zielort und Anmerkungen zu Besonderheiten, Alternativen, Abstechern etc. Zu jeder Etappe gibt zudem ein Höhenprofil, eine Ausschnittskarte im Maßstab 1:50 000 und die ausführliche Wegbeschreibung mit sehr viel rechts und links – aber was soll man auch schreiben wenn der Weg, wie bei einem Premiumweg zu vermuten ist, durchgängig hervorragend markiert ist. Der Führer ist umfangreich bebildert (131 Fotos).
 
 
 
 
schlecht:    mäßig:    gut:

Der Wanderführer ist weitwandergeeignet und kann sowohl für die Planung als auch für den Gebrauch unterwegs empfohlen werden. Der größte Teil der Kriterien wird erfüllt oder zumindest  z.T. erfüllt.  Kritisch sind m.E. insbesondere folgende Punkte anzumerken:

  • Die abgedruckten Kartenausschnitte im Maßstab 1:50 000 sind zwar zur Not ausreichend, ersetzen aber keine die Regionen umfassender und genauer darstellende Wanderkarten.
  • Die Routenbeschreibungen bemühen sich zwar um Knappheit. Aber da es sich bei dem Salzalpensteig um einen Premiumwanderweg handelt sollte es eine hervorragende Wegmarkierung gebe, an der man sich im Gelände in der Regel ohnehin besser orientieren kann als an ausführlichen Wegbeschreibungen. Der Führer ist aber insofern auf dem richtigen Weg, als er Wegbeschreibung schon deutlich zugunsten von Informationen über kulturelle, historische und touristisch interessante Besonderheiten am Weg reduziert hat. Hier wäre vermutlich noch mehr möglich.
  • Eine Etappenübersicht mit Weglänge, Dauer, Schwierigkeitsgrad und Höhenunterschied im Eingangsteil wäre ebenso hilfreich, wie eine Zusammenstellung der Übernachtungsmöglichkeiten am Wege.

Der Führer macht Lust auf den Salzalpensteig und gehört aufgrund der umfangreichen Informationen über kulturelle, historische und touristisch interessante Besonderheiten am Weg auf jeden Fall in den Rucksack.

Formularbasiert