5. Etappe von Geising bis Neuhermsdorf

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„Seltsam im Nebel zu wandern“ - schrieb schon Hermann Hesse. Aber er hat´s wohl anders gemeint. Während morgens 6 Uhr der Himmel noch blau war und Klärchen recht munter schien, war gegen 8.30 Uhr das Erzgebirge nur noch eine Waschküche. Pfingstsonntag hatte ich mir doch etwas anderes vorgestellt. Die vielen anderen Ausflügler, die wir unterwegs treffen sicherlich auch. Aber warm wird´s beim Aufstieg von allein. Recht flott ist der Geisng (824 m) über einen hübschen Weg durch Wiesen und Wald genommen. Und wie stets zu Feiertagen, ist man hier auf Ausflügler eingerichtet: eine tschechische Blaskapelle baut ihre Utensilien auf, die Wirtsleute haben alles liebevoll vorbereitet. Nach dem „Nicht-Blick“ – weil völliger Nebel – steigen wir wieder hinab – passieren Altenberg. Am Ortsausgang gönnen wir uns im „Raupennest“ einen Kaffee bevor es weiter geht auf den Kahleberg (905).

Der Aufstieg dorthin ist easy, leider auch größtenteils asphaltiert. Die Baude auf dem Kahleberg ist EB-Stempelstelle und bei schönem Wetter hat man hier sicherlich eine schöne Sicht – lassen zumindest die vielen Bänke vermuten. Als wir weiter marschieren, trifft gerade eine Kleinbahn auf Luft-Rädern ein- ein beliebter Ausflugspunkt also.

Der Weg ist ab jetzt hübsch, wobei fast durchgängig für Rollstuhlfahrer geeignet. Würde es nicht regnen, hätten wir am Wüsten Teich, der nahe am Weg liegt, sicher eine kleine Pause eingelegt. Der Kunstteich lädt geradezu dazu ein, doch das Schmuddelwetter nicht. In Rehefeld-Zaunhaus kommen wir an vielen hübschen Häuschen vorbei, das eine oder andere scheint noch zu haben zu sein. Auf dem Kreuzweg geht es rund um den Hemmschuh (846 m), zu dem im Winter ein Sessellift hinauf fährt. In Neu Rehefeld stößt der Weg aus dem Wald direkt auf die ehemalige Grenzstation.

Ab hier geht es parallel zum einstigen Bahndamm weiter. Rechts und links des Weges sind hier Hochzeits- und Einschulungsbäume gepflanzt und mit den entsprechenden Daten und Namen versehen. Diese „Aufforstungs-Idee“ geht auf das SWF Sporthotel in Neuhermsdorf (ehemaliger Bahnhof) zurück. Hier brechen wir unsere heutige Tour schon früher als geplant ab: Keine Sicht, Dauerregen ... Diesen Abschnitt werden wir sicher noch mal gehen.

SWF Sporthotel in Hermsdorf OT Neuhermsdorf,
Tel. 035057/ 54 590,
www.swf-sporthotel.de
(Hotel, aber auch Schlafsack-Unterkünfte, sehr ruhig gelegen, freundliche Atmosphäre, mit Eisenbahnmuseum)

EB - Freundschaftsweg Eisenach Budapest: Deutschland
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