2. Etappe: von Piastow nach Siedlecien

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Länge: 30 km, Aufstieg: 646 m, Abstieg: 762 m
Max. Höhe: 538 m, Min. Höhe: 263 m

Wanderkarte: Jelenia Gora i Okolice, Galileos, ISBN 978-83-7868-003-1

Wir verlassen unsere heimelige Unterkunft, sind heute morgen blickiger und finden hinterm Haus einen Aufstieg zum "blauen Weg" - sparen uns also den Anschluss per Straße. Nach wenigen Minuten und einigen Höhenmetern haben wir ihn wieder erreicht und können gleich nach Erreichen der Straße von dieser wieder abbiegen. Auf einem schönen Feldweg, der versteckt auch ab und an die blaue Wegemarkierung zeigt, laufen wir parallel zum Riesengebirge.

Wir kommen aus dem Fotografieren gar nicht heraus - so schön beginnt der Tag. Und dann ist er weg, der Weg. Doch dank Karte und Kompass streifen wir auf einer Fahrspur durchs Feld und haben ihn rasch wieder. Es geht hinab nach Wojcieszyce - der Kirchturm weist uns von der Ferne den Weg.

Die Kirche ist leider verschlossen, so sehen wir nur den kleinen Friedhof rundherum. Die Grabkultur ist hier eine andere als bei uns - manche Gräber haben so viele Lichter drauf stehen, dass das Grab gar nicht mehr zu sehen ist.

Gleich neben der Kirche steht eine Tafel, die mit Mitteln der EU (Ziel3) erst unlängst errichtet wurde. Sie weist auf Sehenswürdigkeiten in der Umgebung hin - und (!) auf Wanderwege, diese zu erreichen. Sehr feine Teile.

Wir setzen unseren Weg fort und müssen ersteinmal Wegearbeit leisten - wir legen einige zugewachsene Wandermarkierungen frei.

Wieder geht es übers Feld - Blick nach allen Seiten. Zwischen zwei Feldern zeigen die Markierungen an, dass es dort lang geht. Jedoch ist der Weg mehr als brusthoch zugewachsen - und das soll etwas heißen, denn ich bin fast 1.80 Meter. Stefan Schwarz liefe hier im Dunkeln :-). Aber schön ist dieser Weg, auf dem wir Rybnica erreichen. Ab hier begleitet uns für den Rest der Tages der Ruf eines (oder wohl eher mehrerer) Kuckucks (Wir werden also wohl sehr, sehr alt :-))).

In Rybnica, mit der Ruine der Burg Läusepelz, ist die Wegeführung etwas irreführend. Wer sich aber an die Karte hält - so wie wir - findet den richtigen Weg. Dieser führt weiter über Felder und straff auf den Stausee Jeziora Pilchowzckie. Diesen gilt es zu umrunden, denn am anderen Ende soll es einen Stempel in mein EB-Heftchen geben. Wir freuen uns auf die Wasserumrundung ... und werden bitter enttäuscht. Dieser herrliche Weg dient Motorcrossern für ihren Spaß. Teilwiese knietief sind die Fahrspuren im Matsch. Wir schlittern durch die Gegend - hoch und runter, immer auf der Hut, nicht in der Pampe oder gar im See zu landen. So kommen wir hier nur langsam und sehr mühsam voran.

Die angegebene EB-Stempelstelle an der Staumauer in Pilckowicklej gibt es nicht mehr, aber ein Café - mit einem Stempel :-).

Einen Kilometer nach der Staumauer nehmen wir den Zug - in diesem Fall den Kleinbus (Schienenersatzverkehr) nach Siedlecien, wo wir ein Zimmer in der Turmsteigbaude haben. Auf dem Weg durch den Ort sehen wir einen mittelalterlichen Wohnturm - es ist der größte in Mitteleuropa. Wir beschließen, dass wir ihn uns morgen vor dem Start ansehen. Und dann geht es nochmal 2 km hinaus aus dem Ort zur Turmsteigbaude. Eine herrliche Einrichtung, hoch über der Bobr im Wald gelegen, mit einer wunderbaren polnischen Speisekarte ... Die netten Betreiber kochen auch noch super. Der Tag klingt wundervoll aus - auch wenn hier eine Hochzeitsparty im Saal unter unserem Zimmer bis 1 Uhr geht.

Turmsteigbaude (eine echte Empfehlung für Weitwanderer)

www.perlazachodu.eu

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EB - Freundschaftsweg Eisenach Budapest: Polen - 1. Abschnitt
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