Unterwegs auf dem Rothaarsteig

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Ich bin den Rothaarsteig Ende Februar/Anfang März 2004 gegangen, und zwar, nach dem Vorschlag des „Wandermagazin“-Specials, von Süd nach Nord. Die Wege waren, außer im Stadtbereich von Dillenburg, meinem Ausgangspunkt, und Brilon, meinem Endpunkt, fast durchweg schneebedeckt (knapp 10 cm hoch), im Umkreis des Kahlen Astens, etwa zwischen Langewiese und Lenneplätze, mußten sogar Schneewehen durchstapft werden. Normales Wandertempo war angesichts dieser Bedingungen nicht zu halten, obwohl ich immer wieder Fußspuren (von Forstbeamten oder Waldarbeitern), zuweilen auch Reifenspuren (von Forstfahrzeugen) vorfand, auf denen es sich dann streckenweise leichter ging. Mühsam stieg ich zur Höhe des Rhein-Weser-Turms auf, denn der letzte Wegabschnitt dorthin war als Schlittenabfahrt eingerichtet und entsprechend glatt. Im Norden des Rhein-Weser-Turms wiederum lag eine Skiloipe über etliche Kilometer auf der Wegtrasse des Rothaarsteigs. Als unwillkommener Wandergast balancierte ich in der Mitte der (am Schönwettersonntag, dem 29.2.) stark befahrenen Loipenspuren zur Linken und Rechten.

Insgesamt haben Schnee und Winterwald mein Bild des Rothaarsteigs jedoch positiv bestimmt, zumal auch Asphaltstrecken, etwa auf dem Weg zur Ruhrquelle, durch die Schneeauflage ‚veredelt‘ wurden. Weitwanderer waren keine unterwegs. Einzige Ausnahme: Im Abstieg nach Küstelberg begegnete ich einem Solisten, der mitsamt Schäferhund den Weg von Nord nach Süd ging. In den Gasthöfen beiderseits des Kahlen Astens hatten sich immerhin etliche niederländische Pärchen und Gruppen einquartiert, die mit dem Ski dilettierten oder kürzere Rundwanderungen unternahmen. Probleme, eine Unterkunft zu finden, gab es aber auch in diesem Streckenabschnitt nicht (ich buchte vorsorglich jeweils morgens vor dem Aufbruch telephonisch das nächste Quartier). Im Sommer, vor allem in den Ferienmonaten, dürfte das indessen anders sein. Mehrere Gastronomen schwärmten davon, daß ihre Häuser im Sommer und Frühherbst 2003 ausgebucht gewesen seien, zumindest an den Wochenenden. Der Rothaarsteig sei ein rechter Segen ...

Meine Routenteilung

1. Tag

Dillenburg > Ortsrand Manderbach > Rodenbach = ca. 10 km, knapp 3 Std. (mit dem Zug zurück nach Dillenburg; dort Übernachtung im Mittelklassehotel „Zum Schwan“; diese etwas seltsame Variante war notwendig, weil ich erst am frühen Nachmittag in Dillenburg eintraf und - Tageslicht nur bis 18:30 Uhr - Rodenbach keine Unterkunft besitzt; die Bahnhaltestelle in Rodenbach liegt keine 10 Min entfernt vom Rothaarsteig; Verbindungen im Stundentakt; am nächsten Morgen wieder mit der Bahn nach Rodenbach)

2. Tag

Rodenbach > Forsthaus Steinbach > Tiefenrother Höhe > Dillquelle > Jagdberg > Lahnhof = ca. 25 km; 7:15 Std. (Unterkunft im Gasthof „Zum Lahnhof“; besonders freundliche Wirtsleute)

3. Tag

Lahnhof > Lahnquelle > Siegquelle > Benfe > Ederquelle > Lützel/Bahnhof > Giller > Ruine Ginsburg > Hotel „Ginsberger Heide“ = ca. 18 km; 5:15 Std. (abseits und ruhig gelegenes Mittelklassehotel, nur ca. 100 m entfernt vom Rothaarsteig)

4. Tag

Hotel „Ginsberger Heide― > Dreiherrnstein > Schwarzbachtal > Rhein-Weser-Turm > Sombornquelle > Jagdhaus = ca. 24 km; reichlich 7 Std. (Übernachtung im Gasthof „Tröster“, der nicht im „Gastgeberverzeichnis“ 2004 aufgeführt ist - Tel. 02972/97300)

5. Tag

Jagdhaus > Auf dem Redder > Großer Kopf > Kühhude > Albrechtsplatz > Hoheleye > Langewiese = ca. 20 km; 5:45 Std. (‚Kamm-Variante‘; Übernachtung im Gasthof „Zur Post“, der allerdings – ebenso wie der 50 m entfernte Gasthof „Gilsbach“ – unmittelbar an der vielbefahrenen Durchgangsstraße liegt)

6. Tag

Langewiese > Lenneplätze > Kahler Asten > Winterberg > Ruhrquelle > Küstelberg = ca. 20 km; 5:45 Std. (Übernachtung im „Schloßberghotel“ am Ortsrand von Küstelberg; empfohlen sei, nach der Einquartierung noch die nahe Orkequelle zu besuchen)

7. Tag

Küstelberg > Hillekopf-Hütte > Langenberg > Bruchhausen = ca. 18 km; 5:15 Std. (Übernachtung: Café-Pension „Steinrücken-Mertens“; ich ging die ‚Tal-Variante‘) 8. Tag: Bruchhausen > Rhein-Weser-Scheide > Ginsterkopf > Möhnequelle > Brilon = ca. 19 km; 5:15 Std. (Bus-/Bahn-Abfahrt über Bestwig und Hagen)

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