Dem Weitwanderer Frankreich zu empfehlen, ist wie Eulen nach Athen zu tragen. Dennoch sei es hier in aller Kürze gewagt. Vielleicht ist dieser kleine Artikel doch für den einen oder anderen eine Anregung für seine Planungen.
Meine Frau, unser alter Wanderfreund und ich flogen am 31.05.2004 von Hamburg nach Lille. Dann ein PKW-Bummel durch die Bretagne bis Brest. Von dort mit der Fähre nach le Fret, unserem Ausgangspunkt. Von hier aus immer auf schmalsten Küstenpfaden, fern von jedem Verkehr, rund um die Halbinsel de Crozon. Der Pfad windet sich auf und ab entlang der zerrissenen Steilküste, läuft auf riesigen Stränden aus, steigt die nächste Klippe wieder hoch und so geht es tagelang. Die Wegeführung, gut markiert, nutzt die ehemaligen Zollkontrollwege, die auch für militärische Zwecke seit Jahrhunderten gepflegt wurden. Sie sind daher auch heute noch in einem ausgezeichneten Zustand. Von ihrem Zweck her führen sie immer hart an der Kante der Küste entlang. Wir folgten rund 14 Tage dem GR 34, ohne daß uns auch nur ein Tag langweilig wurde, da das Meer, die Brandung, die Fels- und Küstenformation und das Hinterland immer wieder für Abwechslung sorgten. Ausreichend gute preiswerte Hotels und Pensionen mit überwiegend ausgezeichnetem Essen fanden wir fast immer am Weg in komfortabeler Entfernung – bis auf wenige Ausnahmen, die dann per Bus oder Taxe überbrückt werden mußten.
Wir fuhren dann mit Bahn/Bus nach dem kleinen Ort le Faou und folgten dem GR 37 und dem GR 380 über die Monts d’Arrée im Parc naturel régional d’Armorique nach Morlaix. Von dort ging es wieder ein kleines Stück entlang der Küste nach Osten. Schluß war nach rund 3 Wochen; von Morlaix aus zurück mit dem TGV nach Paris und dann Flug nach Hamburg.
Zugrunde lagen der Tour:
Topo-Guide Ref. 380 (GR 34 und 380) und Ref. 363 (GR 37 und 380).
Karten sind fast nicht nötig. Nur eine größere Übersichtskarte für die An- und Abfahrt und für großräumige Planungen.
Alles in allem absolut wanderparadiesisch!