Vom Altvatergebirge in die Kleine Fatra

Auf Fernwanderwegen von Heidelberg nach Budapest

Sonntag, 14.08.05: Zugfahrt Heidelberg – Olomouc (Olmütz)

Dem Lockruf des Internationalen Bergwanderwegs E3 konnten wir auch dieses Jahr nicht widerstehen. Um 05:45 Uhr traf sich im Heidelberger Hbf. eine tatendurstige Truppe auf „flotten Sohlen“.

Über Frankfurt, Leipzig erreichten wir Dresden. Hier wurde umgestiegen. Im Elbsandsteingebirge wurden beim Anblick der Bastei, von Königstein, Rathen und Bad Schandau schöne Erinnerungen wach, z.B. an die Kasematten der Festung Königstein, an die E3- Wanderung vor vier Jahren. Hinter Prag stiegen wir dann noch einmal in Česka Třebova (Böhmisch Trübau) um. Kurz vor 18:00 Uhr erreichten wir dann Olomouc (Olmütz an der March), die alte Bischofsstadt und frühere Hauptstadt Mährens (1187-1642). Nachdem wir uns im Hotel „Arigone“ einquartiert hatten, machten wir noch einen Stadtbummel. Zunächst besorgten wir uns tschechische Kronen. Bald gelangten wir auf den Horní náměstie (Oberring). Wunderschöne Häuserfassaden, Barock- und Jugendstil, schmücken den Platz. Unweit der Sloup Nejsvetejí Trojice (Dreifaltigkeitssäule) genossen wir vor dem "Restaurace Moravská“ (March) ein ausgezeichnetes Abendessen mit Schwarzbier.

Montag 15.08.05: Stadtführung in Olomouc (Olmütz), Kružberk (Kreuzberg) - Podhradi (Nieder Wigstein) - Vitkov

Der Inhaber des Hotels „Arigone“, Herr Blaho, ein ehemaliger Basketballspieler mit bestimmt 195 cm Größe, er spielte früher längere Zeit in der österreichischen zweiten Liga, führte uns vormittags im strömenden Regen durch die Stadt. Olomouc (Olmütz) hat ca. 100.000 Einwohner. Es ist die zweitälteste Universitätsstadt, nach Prag, in Tschechien. 13.500 Studenten studieren heute in der Stadt Medizin, Naturwissenschaften, Theologie, Kunst und Pädagogik werden gelehrt. Direkt gegenüber von unserem Hotel stand das Jesuitenkolleg, wo Gregor Mendel (*1822 †1884), der Vater der Gentechnik, 1840 unter schwierigsten finanziellen Bedingungen studierte.

In unmittelbarer Nachbarschaft des Kollegs besichtigten wir die St. Sarkanderkapelle. Sie wurde 1912 am Standort des abgerissenen Stadtgefängnisses errichtet, in dem die Protestanten den katholischen Pfarrer Johann Sarkander (*1576 †1620) zu Tode gefoltert hatten. Sarkander wurde gerädert, weil er das Beichtgeheimnis nicht brechen wollte.Das Folterwerkzeug ist heute noch in der Kapelle zu besichtigen. 1995 wurde er von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen.

Im 18. Jh. entstanden unter Kaiserin Maria Theresia in Olomouc (Olmütz) viele barocke Bauten. Auf dem Horní námestí (Oberring) lenkte Herr Blaho unsere Aufmerksamkeit zunächst auf die Sloup Nejsvetejí Trojice (Dreifaltigkeitssäule). 1754 wurde sie in Gegenwart der Kaiserin Theresia eingeweiht. Mit 34 Metern ist sie die größte ihrer Art in Mitteleuropa. In der Säule befindet sich eine Kapelle, in der viele frische Blumen zu sehen waren. Außen befinden sich 18 vergoldete Sandsteinplastiken. An der Spitze des Monumentalwerks prangt die goldene Dreifaltigkeitsplastik. 2001 wurde die Säule in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.

Zur Barockausschmückung der Stadt gehören auch die sechs Brunnen. Ein siebter wurde noch 2002 erbaut. Der Herkulesbrunnen (1687) befindet sich in der Nachbarschaft der Dreifaltigkeitssäule. In der südöstlichen Ecke des Platzes steht der Caesarbrunnen (1725) mit dem Reiterstandbild Caesars und einem Hund. Nach einer Sage soll Caesar angeblich der Gründer von Olmütz gewesen sein. Der Hund symbolisiert die Treue der Stadt Olmütz gegenüber dem österreichischen Kaiser. Ein weiterer Anziehungspunkt stellt das Rathaus mit seinem 75 m hohen Turm dar.

An der Nordseite befindet sich eine große astronomische Uhr. Sie erinnerte mich an die Uhr auf dem Altstädter Ring in Prag. 12 kleine Figuren stellen die 12 Monate, zwei Mosaikwandbilder, ein Schlosser und ein Chemiker, die handwerkliche und die intellektuelle Arbeit dar. Einmal am Tag, 12:00 Uhr mittags, klingt aus dem Uhrwerk eine mährische Volksweise, dazu dreht sich die Arbeiterklasse im Kreis. Das Glockenspiel endet mit dem Erscheinen eines Hahns, Flügelschlagen und Krähen sollen kläglich wirken.

Der Wanderführer erinnerte unerbittlich an das folgende Tagesprogramm, so dass es der Gruppe leider nicht ermöglicht wurde, den „heiseren“ Olmützer Hahn anzuhören.

Als Wasserspielplatz konzipiert ist der Arionbrunnen, der erst vor wenigen Jahren errichtet wurde. Der Aufschwung der Stadt Olmütz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird gleichnishaft mit einer antiken Sage verglichen. Der griechische Dichter Arion wird auf See von Piraten überfallen, springt ins Meer und wird von einem Delphin gerettet. Der rettende Delphin ist in vielerlei Ausführungen zu sehen.

Bereichert wird der Brunnen durch eine große steinerne Schildkröte. Wie das neben stehende Bild zeigt, setzte sich unser Wanderführer sofort auf ihren Rücken. Möge die Fähigkeit dieses Tieres, Alter bis zu 300 Jahren, lange zu leben, auf ihn übergehen.

Südöstlich vom Rathaus liegt der Dolní námestí (Niederring). Hier befinden sich der Neptun- und Jupiterbrunnen sowie eine Mariensäule. In der Mariensäule befindet sich in der Mitte eine runde Öffnung. Jeder Student in Olmütz müsse hier einmal während seines Studiums hindurch klettern, damit er sein Examen bestehe, erklärte uns Herr Bahro. Dieser alte Brauch werde auch heute noch bei den Studenten praktiziert.

Námestí Republiky (Platz der Republik) mit dem Tritonenbrunnen (1708) ist der Dreh- und Angelpunkt des Universitätsviertels. Blickfang ist hier die zweitürmige Barockkirche Marie Snežné (Maria Schnee Kirche). Am Klarissenkloster und dem erzbischöflichen Palais vorbei erreichten wir bald den Wenzelsplatz mit der Katedrála sv. Václava (Dom St. Wenzel) (1131). 100 m hoch ist sein Ostturm. Romanische und gotische Stilelemente sind erkennbar. Sehenswert im Inneren der Kirche sind die Bischofsgräber und der kostbare Domschatz. In den Gebäuden des Domkapitels nebenan, noch sehr zerfallen, komponierte der erst 11-jährige Wolfgang Amadeus Mozart die 6. Sinfonie in F-Dur. Eine Gedenktafel erinnert heute noch daran. Gegenwärtig werden die Gebäude restauriert und man plant ein künstlerisches Zentrum zu eröffnen.

Für den Besuch einer orthodoxen Kirche, die für die russischen Soldaten nach 1945 erbaut wurde denn Olmütz wurde russische Garnisonsstadt, reichte die Zeit nicht mehr.

In früheren Zeiten lebten in Olmütz etwa 80 % Deutsche und nur 20 % Tschechen. Olomouc (Olmütz) ist nach Prag die Stadt mit den meisten und sehenswertesten Baudenkmälern in Tschechien. Kein Wanderer sollte an dieser Stadt vorbei gehen, ein Abstecher ist wirklich lohnenswert.

Pünktlich um 11:00 Uhr fuhren wir dann mit dem Taxi eine längere Strecke bis nach Kružberk (Kruzberg). Hier ging es dann den Rest des Tages an dem Flüsschen Moravice (Mohra) entlang. Immer wieder musste zwischendurch längere Zeit der Regenschirm aufgespannt werden. Zuerst marschierten wir links der Moravice (Mohra) durch feuchte Wiesen im flachen Gelände. Ein Zeltplatz tschechischer Jugendlicher machte bei dem Regenwetter einen bemitleidenswerten Anblick. Auch in den folgenden Tagen kamen wir öfters an solchen Jugendzeltlagern vorbei. Diese jungen Menschen hatten in diesen Augusttagen einfach mit dem Wetter großes Pech. Nach einer kurzen Suche nach dem richtigen Weg wechselten wir auf die andere Seite des Flusses. Ein kurzer Anstieg führte auf einen schmalen Hangweg. Teilweise war der Pfad mit Brombeer- und Himbeerranken überwuchert. Mit einem großen Stock musste gelegentlich wie mit einer Machete der Weg gebahnt werden. Links fiel das Gelände steil zum Wasser hinunter ab. Kleinere Kletteranstiege waren zu bewältigen. Das hier vorkommende Kalk-Schiefergestein erwies sich als sehr rutschig. Einmal passierten wir sogar eine Unglücksstelle, wo ein Ingenieur tödlich abstürzte. Immer wieder tauchten unterhalb schön heraus geputzte Datschen am anderen Flussufer auf. Auch einzelne Reiher standen am Ufer. Von dem kleineren Ort Podhradi (Nieder Wigstein) fuhren wir die letzten drei Kilometer mit dem Bus nach Vitkov. Hier übernachteten wir im Hotel „Růže“ (Rose).

Abends unternahmen wir einen Spaziergang in die Stadt. Unmittelbar hinter unserem Hotel befanden wir uns plötzlich in einem sehr finsteren Viertel. Sehr herunter gekommene Plattenbauten waren zu sehen – eine Romasiedlung. Ein sozialer Brennpunkt in der kleinen Stadt. Mittlerweile war es dunkel geworden. Auf der Straße standen viele Kinder und Jugendliche. Ein Polizeiauto fuhr vor, eine Scheibe in einem Geschäft war eingeschlagen worden. Die Polizisten empfahlen uns das Restaurant „Bowling“ außerhalb des düsteren Stadtteils, wo wir gut zu Abend aßen. Besonders beliebt bei uns wurde die zelená s klobásou (Krautsuppe mit Wursteinlage). Politisch wurde zwischen uns an diesem Abend etwas heftiger im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl diskutiert. Schwarz, Grün, Rot und Gelb, alle Farben scheinen bei uns vertreten zu sein – auf die richtige Mischung kommt es eben an.

Wanderetappe: 15 km

Dienstag, 16.08.05: Podhradi (Nieder Wigstein) – Hradec nad Moravicí (Grätz an der Mohra)

Im strömenden Regen liefen wir zur Bushaltestelle. Drei Kilometer fuhren wir dieselbe Strecke vom Vortag nach Podhradi (Nieder Wigstein) zurück. An diesem Tag regnete es nur einmal – nämlich ständig. Schon in der Nacht zuvor hatte es stark geregnet. Überall Pfützen, Schlamm, nasse Wiesen, tropfende Bäume. Ideal und bei uns sehr bewährt haben sich bei so einem nassen Wandertag Gamaschen. Sie sind schnell sauber gemacht und schützen Schuhe und Wanderhosen vor Nässe und Dreck.

Auch heute wanderten wir wieder auf einer teilweise sehr steinigen, schmalen und pfadähnlichen Strecke die Moravice (Mohra) entlang. Der Fluss war durch die starken Regenfälle sehr angeschwollen. Ein Seitenbach der Moravice (Mohra) musste überquert werden. Zwei schneidige Kerle aus unserer Gruppe balancierten sogar auf zwei kleinen Baumstämmen über das kalte Nass.

Bereits um 14:30 Uhr waren wir am Tagesziel, dem Hotel „Sonata“ in Hradec nad Moravicí (Grätz an der Mohra), angelangt. Durch einen Park mit alten Bäumen, Bänken und einer Beethovenbüste erreichten wir das Schloss „Bílý zámek“ (Weißes Schloss) der Fürsten Lichnowski. Direkt daneben befand sich unser Hotel. Beethoven war mehrfach Gast des Schlossbesitzers und hat hier seine Vierte Sinfonie komponiert.

Das Schloss beherbergt heute noch eine berühmte alte deutsche Bibliothek aber nur wenige alte Einrichtungsgegenstände.

Wanderetappe: 15 km

Mittwoch, 17.08.05: Hradec nad Moravicí (Grätz) – Leskovec, Nový Jičín (Neutitschein)

Auch heute marschierten wir im Nieselregen los. Vom schönen Schlosspark aus sahen wir auf neblige Wiesen und Wälder. Bald besserte sich das Wetter und im weiteren Verlauf des Tages blieb es glücklicherweise trocken. Wir durchquerten kleine von der Landwirtschaft geprägte Dörfer. Das Getreide war wegen des vielen Regens noch nicht abgeerntet und die Ähren sahen ganz schwarz aus.

Schon bald erreichten wir Leskovec. Am Ortseingang befindet sich ein kleiner See mit Wasservögeln. In der Ortsmitte wurden wir von Herrn Mattis, seiner Frau und seinem Schwager mit dem Auto abgeholt. Herr Mattis ist Leiter des deutsch-tschechischen Begegnungszentrums und auch zuständig für die sudetendeutsche Vertretung. Zunächst fuhren wir nach Fulnek. Die Stadt war früher ein Zentrum des so genannten Kuhländchens. Ungefähr 100.000 deutsche Menschen wohnten im Jahre 1930 in diesem Landstrich, wo Mähren und das ehemalige Österreich-Schlesien zusammentreffen. Das Kuhländchen war ein Land mit blühender Landwirtschaft und erfolgreicher Viehzucht. Viele Handwerksbetriebe waren früher in Fulnek ansässig. Die Stadt war der Einkaufsplatz für die umliegenden Dörfer.

Johann Amos Comenius (*1592 †1670) wirkte ab 1618 mehrere Jahre hier. Das Gebäude, in dem der berühmte Theologe und Pädagoge unterrichtete, ist heute ein Museum. Im Garten davor erinnert eine Figur aus Stein an ihn. Sein Sprach- und Lesebuch „Orbis Pictus“ (Gemalte Welt) war bis 1850 in Deutschland das am weitesten verbreitete Schulbuch. Sein Buch „Didactica magna“ (Große Didaktik) wurde 1992 vom Verlag Klett-Cotta neu aufgelegt. „Jede Theorie muss für den praktischen Gebrauch nutzbar und darum didaktisch angelegt sein“, lautete der oberste pädagogische Grundsatz von Comenius. Handlungsorientierung ist heute in allen Lehrplänen der Schulen enthalten.

Mittelpunkt des kleinen Städtchens ist heute der Marienplatz mit der Mariensäule. Begrenzt wird der Platz von schön herausgeputzten Häusern. Leider wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs das Zentrum Fulneks zerstört, sodass die alte Bausubstanz fehlt. Nach einem Mittagessen führte uns der Weg hinauf zum Schloss. Wir konnten es nur von außen besichtigen. Während die Schlossvilla mit dem Park, gehört einem wohlhabenden Amerikaner, einen prächtigen Anblick bietet, ist das Schloss selbst in einem beklagenswerten Zustand. Vom Schlossberg aus hat man einen guten Rundblick auf die Stadt und die umliegenden Berge.

Weiter ging dann unsere Fahrt nach Nový Jičín (Neutitschein). Hauptstadt und geistiger Mittelpunkt des Kuhländchens war Nový Jičín (Neutitschein) mit seiner berühmten Hutindustrie (Hückel, Peschel), auch Stadt der Tuchmacher genannt. Im nahen Kopřivnice (Nes-selsdorf) befanden sich die Tatra-Automobilwerke. Dort wirkte viele Jahre der Ingenieur Ferdinand Porsche (*03.09.1875 †30.01.1951), der als Schöpfer des Volkswagens gilt. Příbor (Freiberg), 11 km von Nový Jičín (Neutitschein) entfernt, ist der Geburtsort von Sigmund Freud (*06.05.1856 †23.09.1939).

Der Stadtkern von Nový Jičín (Neutitschein) steht heute unter Denkmalschutz. Untergebracht waren wir im Hotel „Praha“, das meiner Meinung nach beste Hotel auf der ganzen Wanderung 2005. Die Stadtführung unter Leitung von Herrn Mattis ging direkt zum Marktplatz, dem Mittelpunkt der Altstadt. Er ist quadratisch angelegt. Außen umrunden Arkadengänge mit Geschäften, Cafés und Restaurants den Platz. Darüber befinden sich prunkvolle Hausfassaden aus verschiedenen Epochen. Hervorzuheben sind die Alte Post im Renaissancestil und das Haus

„Zum Weißen Engel“ mit der stuckverzierten Rokokofassade. Neben der Pestsäule steht das Wahrzeichen der Stadt, der Kuhländer Bauernbrunnen aus dem Jahre 1929. Ein lustig tanzendes Paar trägt die deutsche Kuhländertracht. Unterhalb der Brunnenplastik speien drei Kuhköpfe und ein Schweinskopf erfrischendes Brunnenwasser. Auch in Nový Jičín (Neutitschein). lebten früher etwa 80 % Deutsche und 20 % Tschechen. Die Deutschen wurden von den böhmischen Herzögen und Königen besonders in den Jahren 919-935 und 1197-1278 in die schwach besiedelten Gebiete im Osten geholt.

Nach dem Abschied von unseren tschechischen Führern gönnten wir uns abends noch in einer Seitengasse im „Restaurace – Cechovní dům“ ein exquisites Abendmahl.

Wanderetappe: 12 km

Donnerstag, 18.08.05: Nový Jičín (Neutitschein) – Radhošt (Radegast) - Pustevny chaty

Durch die Moravskoslezské Beskydy (Mährisch-Schlesische Beskiden)

Vom schönen sonnigen Wetter geweckt, 20° warm, kauften wir Getränke und Proviant am Marktplatz. Zum ersten Mal cremten wir uns mit Sonnenmilch ein und es wurde die schönste Wanderung auf der gesamten Strecke. Mit dem Taxi fuhren wir nach Mořkov (Murk). Etwa 700 Höhenmeter mussten heute Vormittag und noch einmal so viele am Nachmittag bewältigt werden.

Jetzt aber stand er bevor, der Einstieg in die Moravskoslezské Beskydy (Mährisch-Schlesische Beskiden). Und es ging gleich richtig los. Ein schmaler Pfad führte sehr steil nach oben auf den Huštýn (Huschin) 749 m). Der Schweiß floss in Strömen. Oben war ich völlig durchgeschwitzt.

Auch eine größere tschechische Wandergruppe, viele Jugendliche, genoss den herrlichen Ausblick mit uns vom Gipfel. Auf Schautafeln wurde der Wanderer über Tiere und Pflanzen der Region sowie über die Aussichtspunkte in der Ferne informiert. Nach weiteren 1,5 Stunden, immer bergan und bergab, erreichten wir die Abzweigung zum Berg Malý Javornik. Hier wurde spontan beschlossen, im weichen Gras ein Mittagsschläfchen einzulegen. Auch die Tschechen ließen sich anstecken und legten sich in die Sonne. Nach einem einstündigen Abstieg wurde Scout Wolfgang plötzlich unruhig. „Wir sind in die falsche Richtung gelaufen“ behauptete er. Sein innerer Kompass hatte Alarm geschlagen. Und in der Tat, nachdem wir zwanzig Minuten zurück gelaufen waren, fanden wir die richtige Abzweigung versteckt im Gebüsch.

Ein kurzer schlammiger Abstieg führte uns zu der Gaststätte Zbojnická koliba am Pindula sedlo. Der Kellner war in einer einheimischen Volkstracht gekleidet. Die warme Erbsensuppe besserte sofort wieder unsere Stimmung und das Bier hatte seinen Namen von dem Berg, den wir heute noch besteigen mussten, „Radegast“.

Wieder ging es dann aufwärts über eine Wiese zu einem sehr steilen und steinigen Waldstück und auf der anderen Seite wieder hinunter. Jetzt sahen wir ihn vor uns – den Radhošt (Radegast), 1129 m hoch.

„Back mas deas Luader!“ ein alter bayrischer Bergsteigerspruch spornte uns an, alles zu geben. Steil und steinig - fast den ganzen Tag über - marschierten wir auch jetzt weiter. Wieder floss der Schweiß literweise. Auch viele Einheimische waren unterwegs, oftmals als Heidelbeersammler und Pilzsucher. Auch wir ließen uns die süßen Früchte schmecken. Ziemlich erschöpft erreichten wir über einen Skihang die mit Holzschindeln verkleidete Kapelle.

Die Fernsicht war atemberaubend. Weit ging der Blick über die Karpaten bis zur Hohen Tatra. Nicht weit von der Kapelle steht ein Denkmal der Glaubensapostel Kyrill und Methodius. Sie hatten im Jahre 863, aus Byzanz kommend, das Christentum in Mähren verbreitet. Ein Stück weiter auf dem Kammweg lädt das Horský Hotel „Radegast“ zur Rast ein. Auch wir legten hier eine kleine Pause ein. An einigen Skiliften vorbei erreichten wir bald darauf die Radegaststatue. Sie ist ein Geschenk der in Amerika lebenden Tschechen aus dem Jahre 1931. Radegast ist der slawische Gott der Ernte, Fruchtbarkeit, der Sonne, des Krieges und des Sieges. Weiter abwärts erreichten wir nach ca. einer Viertelstunde Pustevny chaty. Hier fallen einem sofort zwei Holzhäuser mit bunten Malereien und Schnitzereien ins Auge. Beide sind heute Pensionen. An zahlreichen Ständen auf einem großen Parkplatz werden Kitsch und Krempel verschiedenster Art an die vielen Besucher verkauft. Vom Hotel „Tanečnica“ konnten wir von unserem Zimmer aus weit in die Ferne schauen.

Während des Abendessens und im weiteren Verlauf des Abends hörten wir aus einem Nachbarzimmer wunderschönen Gesang. Die Jugendmusikgruppe „Bambini di Praga“ verbrachte eine Woche für Musikproben im Hotel. Die Jugendlichen treten in der ganzen Welt auf und sind in ganz Tschechien bekannt. Da abends auch noch ein Masseur unsere müden Knochen durchknetete, waren die Strapazen des Tages rasch vergessen. Bei unserem Lieblingslied „Ja, das machen nur die Beine von Dolores, dass die Señores nicht schlafen gehn“, kam dann auch die richtige Stimmung auf.

Wanderetappe: 23 km

Freitag, 19.08.05: Radhošt (Radegast) - Pustevny chaty – Berg Čartak

Der südliche Teil der Beskiden wird auch Mährische Walachei genannt. Walachische Schafhirten waren einst aus dem heutigen Rumänien hierher eingewandert. Am Fuße des Radhošt (Radegast) liegt das Städtchen Rožnov pod Radhoštěm (Rosenau am Radegast). Zur Zeit der Habsburger Monarchie war es ein berühmter Kurort. Heute befindet sich hier das Walachische Freiluftmuseum. Auf einem Ehrenfriedhof sind berühmte Persönlichkeiten der Walachei bestattet. Auch der berühmte Langstreckenläufer (10.000 m) Emil Zátopek fand hier Ende 2000 seine letzte Ruhestätte. Rožnov pod Radhoštěm (Rosenau am Radegast) lag unter uns im Tal, als wir bei 19° C, trocken, gute Aussicht, das Hotel verließen.

Auf einem schmalen, leicht abwärts gehenden Hangweg kamen wir zügig voran. Kleine Biotope am Weg und Informationsschautafeln weckten unsere Aufmerksamkeit. Wichtige Tier- und Pflanzenarten der hiesigen Gegend waren hier abgebildet und erläutert. Und siehe da! Jetzt sahen wir ihn zum ersten Mal, Medved, der Braunbär. Er sollte also in dieser Region vorkommen. Ein Bär rennt, klettert und schwimmt viel schneller als ein Mensch und wittert ihn schon auf drei Kilometer Entfernung. Als bärenstarken Gegner erlebten die Menschen seit Jahrtausenden dieses Tier, das ehemals in ganz Europa verbreitet war. Weil der Bär keine gewöhnliche Jagdbeute war, wurde er in Wappen und Namen, Legenden und Liedern seit dem frühen Mittelalter geehrt. Doch das Zusammenleben von Mensch und Bär war von Konflikten und Ängsten geprägt. Die steigende Bevölkerung eroberte sich zunehmend Lebensraum in vormals unberührten Landschaften. Waldrodungen und Verfolgungen trieben die Bären in schwer zugängliche Bergregionen zurück. Aber auch diese wurden zunehmend von Menschen heimgesucht. Schon im vergangenen Jahrhundert wurden viele Regionen durch hemmungslose Jagd zur absolut bärenfreien Zone. Heute existieren in vielen Teilen Europas keine Bären mehr oder die vereinzelten Vorkommen sind isoliert und bedroht. Wird der Bär zukünftig nur noch als „Teddybär“ in den Wohnzimmern der Europäer, wie z.B. bei unserem Gerd in Leimen, zu finden sein? Nur konsequente und länderübergreifende Schutzmaßnahmen können dieser Entwicklung Einhalt bieten. 50 % aller Braunbären in Europa leben heute in Rumänien. In der Slowakei schätzt man ihre Zahl auf 800 und in Tschechien auf etwa 80.

Die Abbildung des Bären auf der Schautafel ließ uns doch erheblich wachsamer weiter gehen. Kurz darauf fanden wir die Losung eines größeren Tieres. War es ein Bär oder ein Hirsch?

In Bukovina aßen wir mittags Kartoffelsuppe vor einer alten Holzbaude Martiňák. Sie war im zweiten Weltkrieg ein Widerstandszentrum gegen die Faschisten und ist heute ein kleines Lokal.

Als wir später längere Zeit das E3-Zeichen in einem mit jüngeren Fichten bewachsenen Waldstück nicht mehr fanden, war klar, dass wir uns wieder verlaufen hatten. Glücklicherweise trafen wir auf eine Familie beim Heidelbeerpflücken. Sie sprachen deutsch und der Familienvater lief mit uns ein Stück des Weges zurück und zeigte uns den richtigen Weg. Das E3-Wanderzeichen war hier unauffindbar. Erst ungefähr 500 Meter weiter tauchte es wieder auf.

Nach einer halben Stunde sahen wir von weitem unsere Unterkunft unterhalb des Bergs Čartak, 952 m hoch. Nach einem letzten steilen Anstieg quer über eine Bergwiese waren wir am „Horský Hotel Súkenická angelangt. Abends amüsierten wir uns köstlich über den jungen Kellner. Er verwechselte verschiedene Bestellungen und Rechnen war nicht seine Stärke beim Bezahlen. Den Beitritt Tschechiens und der Slowakei zur EU fand er gut, besonders wirtschaftlich erwartet er einen Aufschwung.

Wanderetappe 21 km

Samstag, 20.08.05: Berg Čartak – Kasárne am Berg Velký Javornik 1.072 m

Beim Frühstück kamen wir mit einer tschechischen Urlauberin ins Gespräch. Sie teilte uns mit, sie arbeite als Krankenschwester in Karlsruhe und Deutschland gefalle ihr sehr gut.

Bei idealem Wanderwetter bestiegen wir den Aussichtsturm auf dem Čartak. Die tolle Fernsicht ermöglichte einen wunderschönen Rundumblick über die tschechischen Beskiden und das Javornikgebirge in der Slowakei. Beskiden und Javornikgebirge sind beides Teile der Karpaten. Der Radhošt (Radegast) und der mit 1.323 m höchste Berg der Beskydy (Beskiden) Lysá hora (Lissa) ragten besonders heraus. Bereits 500 m weiter vom Turm entfernt, befanden wir uns erstmals auf slowakischem Boden. Während auf tschechischen Wanderzeichen Kilometerangaben stehen, sind es Zeitangaben auf slowakischen.

Nach einem kurzen Abstieg gelangten wir an den Grenzübergang „Bumbálka“. Ein Restaurant mit einem großen Parkplatz sowie mehrere Wechselstuben erwarten hier den Grenzgänger. Durch seine Lage direkt an der Fernstraße Olomouc-Žilina herrscht hier reger Straßenverkehr und die Bänke vor der Gaststätte waren gut besetzt. Viele Wanderer, Motorrad- und Radfahrer prägten das Bild.

Immer im Wald liefen wir dann längere Zeit an der tschechisch-slowakischen Grenze entlang. Mehrere große Ameisenhaufen waren zu bestaunen. Gelegentlich teilten Mountainbiker und kleine Wandergruppen mit uns den Weg. Ein einzelner Wanderer hatte an seinem Rucksack sogar einen Bierkrug vom Münchner Oktoberfest hängen. Nach dem Überqueren einer Autofernstraße kamen wir an ein antifaschistisches Denkmal mit frischen Blumen und Kränzen. Es erinnert an die tschechischen Partisanen 1944.

Nach einem längeren Anstieg legten wir uns an einem schönen Aussichtspunkt in die warme Nachmittagssonne und genossen den Ausblick. Etwas bergab erreichten wir dann kurz darauf den am Hang des Velký Javornik (1.072 m) liegenden Wintersportort Kasárne, wo wir im Horský Hotel FRAN übernachteten.

Zuerst wurde jedoch noch auf der Aussichtsterrasse gemütlich ein warmer Tee getrunken. Weit reichte der Blick über Karpatengipfel und Täler. Auch der Radhošt (Radegast) war wieder zu sehen.

Ohne Bestellung wurde dann im Hotel ein einheitliches Abendessen aufgetragen. Da wir alle jedoch noch nicht satt waren, bestellte Wolfgang noch eine große Schüssel mit einer vorzüglichen Bohnensuppe. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein kam das Gespräch auf unsere ausgeprägte Gesundheit in der Gruppe. Fehltage im Arbeitsleben sind oder waren bei uns selten. Von ehemaligen Mitwanderern auf dem E3 hört man leider mittlerweile Jammern über gesundheitliche Beschwerden.

Mir fiel dazu ein kleines Gedicht ein, das ich irgendwo einmal gehört habe:

Doktor Wald

Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen,
mich unverstanden fühle oder alt,
dann g reif ich nicht zur Pillendose,
dann konsultiere ich den Doktor Wald!
Er ist mein Augenarzt, mein Psychiater,
mein Orthopäde und mein Internist,
er hilft mir sicher über jeden Kater,
ob er aus Kummer oder Kognak ist.
Er hält nicht viel von Pülverchen und Pillen,
doch umso mehr von Sonne und von Licht,
behandeln wird er mich stets im Stillen,
und ein Honorar verlangt er nicht!
Er bringt mich immer wieder auf die Beine,
den Blutdruck regelt er und das Gewicht,
wirkt gegen Herzinfarkt und Gallensteine,
nur Hausbesuche macht er leider nicht!

Wanderetappe 15 km

Sonntag, 21.08.05: Kasárne - Považska Bystrica (Waagbistritz) - Javorníky (Javornikgebirge)

Viel Gelächter beim Frühstück Jeder hatte eine riesige Portion Butter vor sich stehen, eine einzige hätte für unsere fünfköpfige Gruppe ausgereicht. Im Indianermarsch stiegen wir auf einem Pfad hinauf zum Gipfelkreuz des Velký Javornik, 1.072 m hoch.

Eine Gruppe Heidelbeersucher und beste Fernsicht erwartete uns oben. Weiter führte uns dann ein schöner Waldweg leicht hangabwärts. Große Wälder sind der größte Reichtum im Javornik Gebirge. Die Fichte ist mit Abstand der am häufigsten vorkommende Baum. Waldkiefern, Buchen, Tannen, Birken sowie Ebereschen bereichern das Landschaftsbild zusätzlich. Auch zahlreiche wertvolle und geschützte Pflanzen wie z.B. Enzian, slowakische Kuhschelle, Weißer Silberwurz, Silberdisteln und der Blaue Eisenhut stehen am Wegesrand. Eisenhut wird 50-150 cm hoch und blüht von Juni-September. Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas. Er enthält vorwiegend in den Knollen, aber auch sonst in der ganzen Pflanze das stark wirksame Alkaloid Aconitin. Schon 3-6 mg Aconitin können für einen Erwachsenen tödlich wirken. Das Gift ist sogar in der Lage durch die Haut einzudringen. In der Antike und im Mittelalter waren Giftmorde mit Aconitin sehr häufig, es war damals das am meisten gebrauchte Mordgift. Auch der römische Kaiser Claudius und Papst Hadrian IV. sollen mit Eisenhut vergiftet worden sein. Aconitin wurde von vielen Kulturen als Pfeilgift gebraucht, so auch im 15. Jh. von den Mauren während ihrer Kämpfe gegen die Spanier. Im alten Griechenland richtete man Schwerverbrecher mit dem Gift hin, da der Tod mit Aconitin besonders grausam ist. Früher steckte man auch Wurzeln des Eisenhuts in rohe Fleischköder, um Wölfe zu fangen. Die Wölfe fraßen das Fleisch mit den Wurzeln und starben. Medizinisch wird der Eisenhut heute bei Nervenschmerzen, Rheumatismus und Herzbeutelentzündung eingesetzt. Da die Dosierung mit Pulver, Tinktur und Salbe unsicher ist, verwendet man immer mehr das reine Aconitin. In der Homöopathie wird die Pflanze zusätzlich bei Bronchitis und Ischias eingesetzt. Zweimal grüßten uns Eisenhüte am Wegesrand und mancher Wanderer geht vorbei, ohne dieses teuflische, aber auch segensreiche Kraut zu kennen.

Auf der E3-Fortsetzungswanderung 2006 wird der Eisenhut bei Entdeckung von uns allen noch einmal besonders gewürdigt. Dem ersten Finder spendiere ich abends ein Bier.

An einer 5-Wege-Kreuzung waren wir plötzlich mit unserem Latein am Ende. Das E3-Wegzeichen war unauffindbar. Kurz darauf kam aus dem Dickicht ein Pilzsammler mit einem T-Shirt einer Mannheimer Versicherung. Er hatte ein Prachtexemplar eines Steinpilzes gefunden. Auch er konnte uns nicht helfen. Unser Wanderführer Wolfgang hatte wieder einmal den richtigen Riecher: Nach seiner Karte musste der Weg geradeaus der richtig sein. So war es dann auch.

Die gesamte weitere Tagesstrecke auf diesem Teilabschnitt des E3 erwies sich jedoch als ständige schwierige Suche nach dem richtigen Weg. Wegzeichen lagen öfters abgerissen am Boden oder fehlten gänzlich. Außerdem war der schmale Kammweg teilweise mit Brombeerranken und anderem Gebüsch zugewachsen. Dank sei einem unbekannten Motocrossfahrer, der eine große Wegstrecke befahren und damit „vorgespurt“ hatte. Selbst unser mit einem „inneren Naturkompass“ ausgestatteter Wolfgang war heilfroh über diesen Motorradrowdy. Die zuständigen slowakischen Wegewarte sind jedoch hiermit dringend aufgefordert, schnellstens anderen E3-Wanderern die Suche zu erleichtern. Die letzten vier Kilometer Abstieg auf einem Holzstammschleifweg erwiesen sich als schwierig zu laufen. Nur schräg konnte der Wanderschuh in dem harten ausgehöhlten Kalkschieferweg aufsetzen. Viele Gesteinsbrocken machten das Gehen zusätzlich schwierig.

In Štiavnik fuhren dann mit dem Bus über Bytča (Großbitsch) nach Považská Bystrica (Waagbistritz) . Vorbei ging die Fahrt an dem Fluss Váh (Waag), einem großen Stausee und einem im Bau befindlichen schiffbaren Kanal. Auch der Neubau einer großen Autobahn war zu sehen. Hier werden die EU-Gelder verwendet.

Die Malá Fatra wird durch den Fluss Váh (Waag) in zwei Teile gespalten. Im Laufe der Millionen grub sich der Váh tief in das Kalkgestein. Auch der erste Handelsweg in diesem Gebiet passte sich dem Flussdurchbruch an und bewahrte sich die ursprüngliche Routenführung bis heute. In Považská Bystrica (Waagbistritz) übernachteten wir im Hotel „Manin“ im siebten Stock. Das Hotel liegt an einer stark befahrenen Durchgangsstraße und die ganze Nacht über war starker Verkehrslärm zu hören. Besonders Eugen fühlte sich am nächsten Morgen völlig unausgeschlafen.

Wanderetappe 18 km

Montag, 22.08.05: Považská Bystrica (Waagbistritz) – Rajec (Rajetz)

Ein Taxi brachte uns frühmorgens nach Vrechtepla. Vom Ort aus hat man einen guten Rundblick auf die umliegenden Berge. Der Himmel war zwar bedeckt, aber noch war es trocken. Ein alter Mann auf Krücken grüßte uns neugierig und am Ortsrand begegnete uns eine Gruppe Frauen, die einen Wiesenhang von Gebüsch und hohem Gras säuberten. Alle sprachen deutsch und lachten uns zu. Durch Wiesengelände ging es bequem aufwärts voran.

Von einer Anhöhe aus blickten wir zurück auf das Dorf und die dahinter liegenden Berge der Malá Fatra (Kleine Fatra). Plötzlich hörten wir Glockengeläut. Auf einer Bergwiese graste eine Schafherde. Darunter befanden sich auch Ziegen mit Glocken um den Hals. Weiter unten am Waldrand lag der Schäfer mit seinem Hund im Gras. Fotografiert werden wollte er nicht, meinte aber, es werde heute noch schlechtes Wetter geben. Abwärts gesellte sich bald ein Bach neben unseren Weg und sein munteres Plätschern begleitete uns bis zur Chata Sulov. Hinter einer Teerstraße sahen jetzt steile Felszinnen – die Súľovské skaly (Sulower Felsen) – auf uns herab. Der Hund einer slowakischen Bergführerin , die gerade eine Gruppe Bergwanderer begrüßte, begleitete uns den steilen Pfad nach oben. Treppen und Holzgeländer erleichterten den Aufstieg. Recht bald hatten wir die ersten Aussichtspunkte auf den Felsen erreicht und genossen die grandiose Fernsicht. Weiter ging es zum Gotická braná (Gotischen Tor). Rechts und links des Felsenpfades befanden sich steile Abgründe. Wir kletterten eiserne Leitern hinauf zur Burgruine Súľov. Gerade als ich dabei war, uns ins Gipfelbuch einzutragen, begann es heftig zu regnen.

Über Leitern führte der Weg auf der anderen Bergseite wieder hinunter. In dem starken Regen war größte Vorsicht angebracht. Unten angelangt, marschierten wir gleich wieder einen anderen Berg hoch und hier immer wieder eine Anhöhe hinauf und wieder hinunter. Aussicht war jetzt keine mehr vorhanden. Nebel zog auf. Der Weg war zum Teil mit jungen Buchen überwuchert. In den nassen Büschen konnte ich den Schirm nur sporadisch einsetzen und war bald völlig durchnässt. Nach einem Wechsel des Unter- und Oberhemdes fühlte ich mich gleich wieder wohler. Da es durch den vielen Regen immer rutschiger und glatter wurde, geriet der Abstieg zu einer Rutschpartie. Auch der verschlammte, steinige, mit tiefen Rinnen ausgestattete, der Weg über den Berg Žibrid war aufgrund der Wetterverhältnisse nicht möglich. Deshalb ging unsere Wanderung nach Zbyňov.

Ein frisches Bier in einer kleinen Gaststätte in Zbyňov war nach den Anstrengungen eine Wohltat. Aufregung dann an der Bushaltestelle. Pünktlich hatten wir uns hier eingefunden. Auch der Bus kam pünktlich, hielt aber an einer 100 m entfernten Kreuzung, ließ die Fahrgäste aussteigen, wendete und fuhr davon. Hinterher laufen, lautes Rufen – alles war vergeblich. Der Bus war fort und es fuhr heute keiner mehr in das 4,5 km entfernte Rajec (Rajetz). Hungrig und durchnässt hätte uns an diesem Abend der Busfahrer nicht in die Hände fallen dürfen.

Schon hatten wir uns innerlich mit dem gut einstündigen Weiterweg auf Teerstraßen abgefunden, da hielt direkt gegenüber ein Lieferwagen. Ein junger Fahrer stieg aus und holte in einem Haus Holzstiele für Spaten und Schaufeln. Ich fragte ihn, ob er uns für mit nach Rajec (Rajetz) nähme. Er war einverstanden. Wolfgang und Harald quetschten sich vorne auf den Beifahrersitz. Klaus, Eugen und ich setzten uns hinten auf die geladenen Holzstiele. Jedes Schlagloch spürten wir deshalb doppelt. Zehn Minuten später befanden wir uns aber in unserem Hotel „Kľak“ in Rajec (Rajetz). Die heiße Dusche weckte bald wieder meine Lebensgeister. Ein heißer Tee mit Slibowitz tat das Übrige. Ein Gefühl des Wohlbehagens stellte sich ein.

Die ganze feuchte Kleidung wurde aus dem Rucksack im ganzen Zimmer und im Bad zum Trocknen aufgehängt und ausgelegt. Selbst unser Wanderführer, ein absoluter Wanderprofi, mein Zimmerpartner, hatte heute ebenfalls nasse Sachen. Heizung gab es keine, insofern war der Trocknungseffekt über Nacht gering. Besonders meine Jeanshose und Jeanshemden sind für eine solche Tour völlig ungeeignet. Wenn Jeansstoff einmal nass wird, bringt man ihn nur schwer wieder trocken. Aufgrund der letzten beiden E3-Wanderungen im Riesen- und Altvatergebirge bei sonnigem, trockenen Wetter war für mich, eine Wanderung eine Woche lang nur im Regen, völlig ungewohnt. Goretexjacke, Schirm, gute Schuhe und auch Qualitätshosen reichen dafür nicht. Richtig ausgerüstet war eigentlich nur Eugen. Nur Funktionswäsche, transportiert Nässe von innen nach außen, verwenden, lautet der erste Grundsatz. Weiterhin sollte ein Regenponcho vorhanden sein, der auch den Rucksack abdeckt. Unterwäsche, Hosen, Hemden und Pullover werden jeweils getrennt in Plastikbeuteln im Rucksack untergebracht. Auch bei schwersten Regenfällen ist damit immer trockene Wäsche vorrätig. Ein Problem bleiben die Schuhe. Wenn sich das Leder einmal mit Wasser voll gesaugt hat, hilft auch das Ausstopfen mit Zeitungspapier über Nacht nicht mehr.

Nächstes Jahr werde ich sicherlich besser ausgerüstet sein. Gerade der nächste Tag, an dem es „noch dicker kam“, ist dafür ein weiterer Ansporn.

Wanderetappe: 25 km

Dienstag, 23.08.05: Rajec (Rajetz) – Horsky Hotel Martinské Hole

Durch die Lúčanská Malá Fatra (Lutschauer Kleine Fatra)

Heute musste die längste Tagesstrecke bewältigt werden. Neun Stunden Wanderzeit ohne Einkehrmöglichkeit. Die ganze Nacht über hatte es wieder stark geregnet. Bei bedecktem Himmel verließen wir kurz nach 08:00 Uhr das 6.100 Einwohner zählende Rajec (Rajetz). Etwa neun Kilometer Teerstraße marschierten wir im ebenen Gelände entlang. Bald begleitete uns wieder ein vom vielen Regen angeschwollener Bach. Wir passierten Holzstammlager und sahen Holzfäller bei der Arbeit. Urplötzlich hörte die Teerstraße auf und in einem Seitental begann ein sehr steiler, steiniger Anstieg. 580 m Höhenunterschied mussten von Rajec (Rajetz) (450 m) bis zum ersten Ziel Sedlo pod Hnilickou Kýčerou (1.028 m) bewältigt werden. Hier machten wir Rast an einem Lagerfeuerplatz. Ich war ganz durchgeschwitzt. Weiter ging es nun im strömenden Regen. Bald kamen wir an einen sehr steilen Hang, der zum Horná Lúka hinauf führte. Er war vom vielen Regen der letzten Tage völlig aufgeweicht und glatt. Der eigentliche Hangpfad war so glitschig, dass ich sofort drei Meter rückwärts rutschte, als ich hinauf wollte. Seitlich im Gebüsch mussten wir uns vom Zweig eines Busches zum nächsten hangeln, immer wieder rutschte man zurück. Der Aufstieg verlangte bei dem Regen und der Nässe jedem das Äußerste ab. Aber mit Kraft und Ausdauer gelangten wir endlich ans Ziel. Wieder trug ich uns ins Gipfelbuch ein. Der Regen wurde jetzt so stark, dass wir in eine Fichtenschonung flüchteten. Aber auch die Bäume konnten das viele Wasser nicht mehr abhalten. Es tropfte wie ein Wasserfall. Zehn Minuten hielten wir so durch, dann wurde es unangenehm kalt. Weiterlaufen hieß die Devise. Dadurch wurde einem bald wieder wärmer. Auch das Anstimmen des Liedes „Ja, das sind nur die Beine von Dolores, dass die Señores nicht schlafen gehen“, weckte weitere Energien. Kleinere rutschige Auf- und Abstiege wechselten sich jetzt ab. Gelaufen wurde im 5-10 cm hohen ablaufenden Wasser des schmalen E3-Pfades, immer dem rot-weißen Zeichen nach. Viele Steine und Baumwurzeln erschwerten noch das Marschieren. Nach einer weiteren Stunde waren wir an der Abzweigung Maríková (990 m) immer noch im strömenden Regen angelangt. Spontan wurde hier beschlossen, nicht in ein Seitental zum Herrenhaus Kunderad abzusteigen, sondern die geplante Tagesstrecke durchzuziehen.

Eine halbe Stunde später hörte wenigstens der Regen auf. Als wir einen Mischwald durchquerten, erreichten wir die alpine Zone. Der Pfad führte nun auf einer Hochgebirgswiese hoch zum höchsten Gipfel der Lúčanská Malá Fatra. Leider zog jetzt dichter Nebel auf, die herrliche Fernsicht auf die umliegenden Berge und in die Talkessel fiel aus. Auf dem grasigen Gipfel des Veľká Lúka (1.476 m) wächst Knieholz. Stangen erleichtern die Orientierung für die Besucher. Über moorige Wiesen und ein sehr verschlammtes Teilstück erreichten wir den Sender Krížava. Glockengeläut machte uns auf eine große grasende Kuhherde mit Schafen aufmerksam. Über eine 2,5 km lange Asphaltstraße – mitten durch die vielen Kühe – erreichten wir dann das Hotel „Martinské hole“. Skihänge und Skilifte prägen das Bild. An diesem Tag waren wir die einzigen Gäste im Hotel und der warme Tee tat uns heute besonders gut. Da wir in den nächsten beiden Tagen bis über 1700 Meter hinauf steigen mussten und auch einige Gratwanderungen zu bewältigen waren, wurde uns klar, dies war nur bei gutem Wetter möglich.

Wanderetappe: 28 km

Mittwoch, 24.08.05: Martinské hole ― Martin (St. Martin in der Turz) - Žilina (Sillein)

Es regnete Bindfäden die ganze Nacht hindurch und auch während des Frühstücks. Einstimmig beschlossen wir schweren Herzens die Tour 2005 abzubrechen. Besonders unser Wanderführer litt, es war das erste Mal in 30 Jahren, dass vorzeitig die Heimfahrt angetreten wurde. Wetterbesserung war aber auch in den nächsten Tagen nicht in Sicht. Kurz darauf war er schon wieder als Cheforganisator tätig. Er saß am PC des Hotels und suchte im Internet Zugverbindungen von Martin nach Žilina heraus. Er hatte über das Jahr seine Slowakischkenntnisse enorm verbessert und unterhielt sich fließend in dieser Sprache beim Empfang oder Abschied an den Hotelrezeptionen sowie bei Bestellungen im Restaurant. Zugverbindungen, Hotelbuchungen, Streckenauswahl und Führungen waren wie immer „Erste Sahne“. Er bürgt einfach für Qualität. Wenn es auch nicht oft gesagt wird, wissen wir doch alle, was wir an ihm haben.

Der Abstieg nach Martin (Sankt Martin in der Turz) wurde richtig zum Alptraum. Ständiger heftiger Regen, Riesenpfützen, Schlamm, Sturzbäche quer durch den Wald, ein kleiner Bach floss neben uns auf dem Weg, neun Kilometer können sich ganz schön hinziehen. Die letzten drei Kilometer konnten wir bis zum Bahnhof mit dem Bus fahren und hatten sofort Anschluss nach Žilina (Sillein). Dort marschierten wir im Regen durch die lebhafte Fußgängerzone zum Hotel „Slovan“. Žilina (Sillein) hat 87.000 Einwohner und ist die größte Stadt am Fluss Váh (Waag). Sie ist gleichzeitig das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der nördlichen Slowakei, Sitz der Hochschule für Verkehr und einer der wichtigsten Verkehrsknoten des Landes auf der Hauptstrecke zwischen Bratislava (Pressburg) und Košice (Kaschau). Vom Bahnhof aus mündet die Fußgängerzone in den ersten der zwei historischen Plätze Žilinas, benannt nach Andrej Hlinka. Die große Statue dieses Priesters, Politikers und führenden Fürsprechers für slowakische Unabhängigkeit zwischen den Weltkriegen dominiert den Platz.

Eine imposante Treppe führt zur gotischen Kirche Hl. Dreifaltigkeit, einem Wahrzeichen der Stadt aus dem Jahr 1400. Neben der Kirche steht der 46 m hohe Burian-Turm aus dem Jahr 1530, der als Glockenturm dient.

Wir setzten uns spät nachmittags in eines der schönen Cafés in den altertümlichen Arkadengängen am Mariánske námestie (Marien-platz), dem zweiten historischen Platz der Stadt. Die Grundmauern des Marienplatzes stammen aus dem 14. Jh. Die meisten Häuser waren damals von Handwerkern bewohnt. Žilina war am Ende des 17. Jahrhunderts ein bedeutsames Zentrum des Handwerks. 16 Zünfte gab es hier. Viele der Handwerker waren die Nachkommen der deutschen. Kolonisten, die die Stadt im 13. Jh. gegründet hatten. Der Marienplatz besitzt einen quadratischen Grundriss und mehrere davon ausgehende Gassen und Straßen. Am Platz befindet sich u.a. das Rathaus, die barocke Jesuitenkirche mit zwei Türmen und das Jesuitenkloster. Inmitten des Areals steht eine barocke Mariensäule aus dem 18. Jh. und ein großer Brunnen. Der Marienplatz ist Flaniermeile, Marktplatz, und Kommunikationszentrale – der Puls der Stadt.

45 Minuten hatte der Kauf der Rückfahrkarte für unsere Gruppe im Bahnhof Žilina (Sillein) an diesem Nachmittag gedauert. Immer wieder wurden Wolfgang neue Preise genannt. Das Personal war durch diesen Auftrag absolut überfordert. Unser Wanderführer genoss nach diesem Schrecken seinen Tee am Marienplatz besonders ausgiebig. In dem alten Restaurant "Slovenská koliba" ließen wir den letzten Abend gemütlich ausklingen.

Wanderetappe: 9 km

Donnerstag, 25.08.05: Žilina (Sillein) ― Mannheim / Heidelberg Rückfahrt

Gut mit Reiseproviant versehen traten wir um 08:37 Uhr die Heimfahrt von Žilina aus an. Der Zug fuhr anfangs am Váh entlang. Über Považská Bystrica (Waagbistritz) erreichten wir Bratislava (Preßburg). Hier mussten wir umsteigen. Auf der Weiterfahrt nach Wien sahen wir schon große Flächen von der March und der Donau überschwemmt. In Wien-Simmering ging es mit der U-Bahn weiter zum Westbahnhof Wien. Mit dem IC kamen wir dann über Passau und Regensburg durch die großflächigen Überschwemmungsgebiete.

Medeved – slowakisch der Bär – wir sehen uns 2006 in den Karpaten!!! Trotz des Reiseabbruchs fanden wir alle, die E3-Wanderung 2005 war ein weiteres schönes Erlebnis. Auch im Jahre 2006 werden wir wieder auf dem E3 unterwegs sein.

Hinweis

Die genaue Wanderstrecke mit Kilometerangaben, Adressen der Unterkünfte finden Sie im Internet unter: http://www.weitwanderungen.de/EB Streckenverlauf.htm,

weitere Bilder von der Wanderung sind zu finden unter: http://www.weitwanderungen.de/Bilder-Beskiden1.htm

Fotos: Wolfgang Meluhn

Die Anschlussetappe 2006 findet Ihr hier: Von der kleinen Fatra bis zur West-Tatra

Vor dem Aufbruch gibt es noch ein ausgezeichnetes AbendessenDie St. SarkanderkapelleDer HerkulesbrunnenDie Uhr mit Glockenspiel am Rathaus"Ritt" auf der SchildkröteMaria Schnee Kirche am Platz der RepublikSchlosspark mit Schloss "Bílý zámek"Marienplatz mit gleichnamiger SäuleArkaden am MarktplatzBlick auf den Radhošt (1.129 m)Denkmal der Glaubensapostel Kyrill und MethodiusBeskidische HozarchitekturSůkenická Aussichtsturm (27 m hoch)Blick in das slovakische WandergebietAufstieg zum Velký Javornik (1.072 m)Gipfelkreuz des Velký Javornik (1.072 m)Blick zurück auf die Berge der Malá FatraBizarre Kalkfelsen - Súľovské skaly (Sulower Felsen)Startpunkt unserer heutigen Etappe - RajecÜber eine Hochgebirgswiese geht es zum höchsten Gipfel der Lúčanská Malá FatraKirche Hl. Dreifaltigkeit in Žilina
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