26. Etappe von Drognitz nach Eichicht

So wie der gestrige Tag endete, beginnt der heutige: mit freundlichen Gesichtern und einem angenehmen Gespräch mit der Mutti des Wirtes. Sie ist in diesem Haus geboren. Gern blieben wir noch etwas sitzen ... aber es liegen nicht nur rund 25 km vor uns, sondern ich möchte auch noch einen kleinen Abstecher machen in punkto  Familiengeschichte  ... nach Reitzengeschwenda. Dort soll es im Heimatmuseum auch eine Stempelstelle geben, obwohl der Ort nicht direkt am EB liegt. Ein taktischer Schachzug, wie wir später im Gespräch mit dem ehemaligen Museumsleiter erfahren. So sollen doch noch ab und an Gäste in den zu DDR-Zeiten so beliebten Urlaubsort kommen. Denn das ist längst vorbei: Die Gaststätten sind geschlossen, der einstige Konsum auch ... Die Gäste bleiben aus ... zu wenig Action. Schade, denn die Gegend ist wundervoll. Der einstige Chef des Museums sitzt gegenüber des historischen Gebäude in der Sonne vor seinem Haus. Er selbst hatte einst Gästezimmer.

Auch ich kenne den Ort von einem Urlaub  - mit meinem Vater in den 1970-er Jahren. Wir hatten Verwandte dort. Doch sie leben leider nicht mehr.

Das Heimatmuseum (www.kaulsdorf-saale.de/drognitz/volkskundemuseum.htm) ist den kurzen Abstecher wert, die Dorfkirche allemal. (www.kaulsdorf-saale.de/drognitz/reitzengeschwenda.htm).

Doch nun geht es zurück auf dem EB: Auf einem herrlichen Feldweg geht es zunächst von Reitzengeschwenda zur Schleifenberghütte, von dort weiter nach Neidenberga. (Anm: Erst als ich später in den Familienanalen krame, entdecke ich, dass einer meiner Vorfahren einst dort Flößer und Richter war: Johann Georg Wegelt, getauft im April 1768, gestorben am 19. April 1812.)

Am so genannten Steinkreuznest machen wir eine kurze Pause. Dann geht es hinein nach Neidenberga zur Jugendherberge, wo wir von einem sehr fröhlichen jungen Herbergsvater neben dem EB-Stempel auch jeder einen Glücksstein erhalten. Der Ort ist beschaulich. Von hier sind es nur noch wenige 100 Meter über die Schäferwiese wieder an die Hohenwarte Talsperre. Ein traumhafter Abschnitt erwartet uns: Hoch über der Talsperre, aber direkt am Wasser verläuft der Weg. Wir genießen ihn an diesem Sommertag im Schatten der Bäume und erreichen rasch die Lothramühle, wo wir uns einen Eiskaffee gönnen. Hier kommen wir mit der Kellnerin ins Gespräch – sie kommt eigentlich aus Bayern. hat sich in die Gegend und einen Thüringer verliebt, ihr altes Leben an den Nagel gehängt und ist hergezogen. Sie strahlt: Es war der richtige Schritt. Wir sehen es ihr an.

Als hätten wir´s gewusst, dass die Eiskaffee-Stärkung nötig war: Es geht bergan, und zwar ordentlich – bis nach Klein-Geschwenda, ein hübscher kleiner Ort, in dem ich viele Fotomotive finde. Von hier geht es weiter in Richting Steinsdorf – laut Karte auf der Straße. Doch ein großes Dankeschön an die Verantwortlichen: Denn neben der Straße ist eine Streifen gemäht für Fußgänger, also auch uns. Es läuft sich wunderbar! Hinter Steinsdorf ist es nicht mehr so. Und da es laut Karte bis Löhma so weiter gehen soll, links des Weges aber eine herrliche Allee mit einem spannendenden Gebäude lockt, beschließen wir, über St. Jakob nach Löhma zu gelangen. Bis auf einen bekloppten Troktor-Fahrer, der seiner Freundin offensichtlich beweisen will was er bzw der Traktor kann, ein hübscher Weg. Nur kurz vor Löhma ist er gesperrt. Wir gehen ihn trotzdem und erfahren so den Grund: die ökologischen Rasenmäher sind hier am Werk. In einer Woche sollen sie´s geschafft haben, dann ist der Weg wieder frei.

Löhma ist zum Fürchten: Der alte Klinik-Komplex liegt verlassen. Menschen sehen wir erst wieder am Aufgang zur riesigen Mauerkrone des Speicherbeckens Hohenwarte. Doch hier biegt unser Weg ab. Laut Wanderzeichen in alle Richtungen. Wir halten uns an die Karte und treffen die richtige Wahl. Auf einem wunderbaren Waldweg geht es gen Eichicht. Am Ortseingang begrüßt uns ein hübsches Schloss, das heute als Tagungszentrum dient. Wir marschieren durch den Ort und erreichen unsere letzte Unterkunft dieser Wanderwoche: Im familiengeführten Hotel „Grüne Eiche“ beziehen wir ein riesiges Zimmer und genießen thüringische Küche nach einer erfrischenden Dusche.

Hotel „Grüne Eiche“

Am Anger 12

07338 Eichicht

Tel. 0 36 733/ 33 30

www.hotel-zur-gruenen-eiche.de

25.67
733.37
1027.01
233.06
553.96
EB - Freundschaftsweg Eisenach Budapest: Deutschland
976
26-etappe-von-drognitz-nach-eichicht

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