Wanderung auf dem GR 5 vom Genfer See zum Mont-Blanc

Auf dem GR5/E2  durch die französischen Westalpen

1. Tag: St. Gingolph - Novel

Anreise mit der Bahn über Zürich, Lausanne, St. Maurice nach St. Gingolph (franz.-schweizerische Grenze). Beginn der Einstiegswanderung auf der D 30 Richtung Novel, Markierung rot-weiß, dann an einem Abenteuerspielplatz vorbei immer entlang des orthographisch linken Flussufers der Morge bzw. Stromleitung folgend nach Novel. Nach 1 ½ Std. von St. Gingolph ab der Uferstraße am Genfer See erreicht man die idyllische Einsamkeit in Novel. Ich übernachte im Hotel „Le Gramont“, einer einfachen preisgünstigen Unterkunft, das sicher schon bessere Zeiten gesehen hat, die aber bestimmt schon einige Jahrzehnte zurückliegen. Essen gibts im Hotel „Du Clozet“, wo sich einige wenige Feriengäste aufhalten.

2. Tag: Novel – La Chapelle-d ´Abondance

Man folgt der Stromleitung nach la Planche, Chalets de Neuteu und trifft auf die andere Variante des GR 5, von Thonon-les-Bains kommend. Man überquert den Col de Bise und steigt hinunter zum Refuge de Bise (Chalets de Bise). Hier haben sich am Ende einer Fahrstraße einige Ausflugslokale neben dem Refuge des CAF niedergelassen. Vorsicht! Nicht geradeaus der Straße folgen, sondern links am Refuge vorbei zum Pas de la Bosse. Abstieg nach La Chapelle-d `Abondance, die letzten paar Kilometer auf Asphalt. Übernachtung im wanderfreundlichen „Le Vieux Moulin“, gleich links am Ortseingang.

Wanderzeit gut 7 Std.

3. Tag: La Chapelle d’Abondance – Refuge de Chésery

Zunächst folgt man der Hauptstraße nach la Pantiaz, nach Abzweigung über eine Brücke der Dranse gehts über eine neue Fahrstraße in den Wald hinein (ohne Markierung). Oberhalb des Wasserfalles trifft man wieder auf die Markierung rot-weiß. Nach 3 Stunden wird der „col des Mattes“ erreicht. Nach weiteren gut 2 ½ Stunden wird der „col de Bassachaux“ mit Ausflugswirtschaft erreicht. Meine vorgesehene Unterkunft „Chalet de Plaine Dranse“ hat ab 1. September geschlossen, sodaß ich meine Tourenplanung abändern muß. Es geht also auch anders: Auf dem weiteren Verlauf des Weges werden die Wegführung für Wanderer und für Mountainbiker getrennt!! Man kommt nach ca. 15 Min. an einer Alm mit Käseverkauf vorbei. Nach weiteren 1 ¼ Std. wird auf dem Col de Chésery die Grenze zur Schweiz überschritten und vor uns liegt der Lac Vert mit dem Refuge du Lac Vert oder auch Refuge de Chésery, einer einfachen Berghütte (ohne Dusche) in traumhafter Umgebung und dem Angebot auf Halbpension.

Wanderzeit ca. 7 – 7 ½ Std.

4. Tag: Refuge de Chésery – Samoens

Über einen kurzen Aufstieg zum col des Portes de l’Hiver geht’s immer noch auf Schweizer Gebiet hinunter zum „Chalet Chaux-Palin“, schon fast ein Berghotel und weiter zum Refuge La Pierre und wieder hinauf zum „Col de Coux“ der Grenze nach Frankreich, danach Abstieg mit Zwischenaufstieg zum Col de la Golése. Die Hütte am Col ist leider ebenfalls geschlossen. Es folgt ein langer Abstieg nach les Allamands. Von der noch in meinem Führer erwähnten Gite ist nichts zu sehen. Nach Angaben von anderen Wandern ist die Wanderstrecke wegen Sturmschäden zwischen dem Wasserreservoir und Samoens derzeit nicht passierbar, sodaß man auf der Asphaltstraße verbleiben muß, ein wenig schöner Ausklang der Wanderung, der mir jedoch durch einen motorisierten Wanderer erspart blieb. Samoens lädt als angenehme Kleinstadt zum Verweilen ein; die Hotelpreise sind jedoch weniger einladend.

Wanderzeit ca. 7 – 7 ½ Std.

5. Tag: Samoens – Refuge Chalet d’Anterne

Meine Mitwanderer Phil und Jeff aus Liverpool vom Vortag folgen heute ebenfalls der Wanderroute, die uns zunächst entlang des Flusses Giffre in die „Gorges des Tines“ führt. Der Aufstieg erfolgt problemlos über Leitern und Metalltritte. Es gibt Wasserfälle zu bestaunen und natürlich auch jede Menge Tagesausflügler, die sich an einem Abenteuerspielplatz tummeln. Am Ende einer Straße trifft man auf ein Ausflugslokal; danach hat der Wanderer die Landschaft wieder für sich und seinesgleichen. Man steigt hoch zum höchsten Punkt des heutigen Tages dem „collet d’Anterne“, danach kann man schon die Wanderhütte „Chalet d’Anterne“ sehen. Leider haben die Wolken sich zugezogen. Am Chalet angekommen, beginnt es zu regnen. 3 weitere Briten mit Zelt haben heute auch eine feste Unterkunft bevorzugt und gesellen sich zu uns auf die Hütte. Man geht zeitig zu Bett.

Wanderzeit gut 5 Std.

6. Tag: „Chalet d’Anterne“ – Refuge „Bel Lachat“

Man will nicht so recht aus dem gemütlichen Schlafsack. Draußen regnet es. Das heißt: Regensachen überziehen und Foto wasserdicht verstauen. Nach dem Frühstück geht’s jedoch weiter und der Regen hat bis auf ein wenig Nieseln aufgehört. Wir steigen über den lac d’Anterne hinauf auf den col d’Anterne und genießen die grandiose Aussicht. Es geht hinunter zur „Refuge de Moede“, die schon fast wie ein Berghotel aussieht. Es hat zwischenzeitlich aufgehört mit regnen. Es folgt der Abstieg zur „pont d’Arlevè und Wiederaufstieg zum ehemaligen Chalet d’Arlevè und langem Weiteraufstieg zum col du Brévent. Hier oben zweigen Phil und Jeff von meinem Weg ab. Für sie, die in den vergangenen Jahren den gesamten GR 5 abgewandert sind, geht die Wanderung zu Ende. Ich steige weiter hoch zum sommet du Brévent, dem höchsten Punkt dieser Wanderung (2526m). Die Auf- und Abstiege sind über Leitern gesichert. Für kurze Zeit habe ich einen vierbeinigen Begleiter: einen Steinbock. Nach kurzem Abstieg ist das wunderschön gelegene „Bel Lachat“ erreicht. Ich bereue es, nicht reserviert zu haben. Die Unterkunft ist durch eine französische Wandergruppe voll belegt. Man findet für mich aber doch noch einen Platz. Vor dem Sonnenuntergang muß unbedingt der Blick von hier auf den Mont Blanc und die Gletscher ins Tal hinunter genossen werden.

Wanderzeit ca. 6 ½ Std.

7. Tag: Refuge „Bel Lachat“ – Les Houches

Das Ende der Tour ist angebrochen. Man steigt an einem Wildtierpark vorbei ab und erreicht nach ca. 2 Std. Les Houches. Les Houches ist ein Wintersportort mit vielen Ferienappartments, Hotels, kleinem Ortszentrum, und um diese Jahreszeit recht ruhig. Ich finde eine akzeptable Unterkunft im Einsternehotel „Les Mèlèzes“. Durch den „Chamonix-Bus“, der für Gäste in der Kurtaxe inbegriffen ist, kann Les Houches auch zu einem längeren Aufenthalt interessant sein. Ich trete nach 2 Nächten die Heimfahrt mit der wildromantischen Schmalspurbahn über Chamonix, Martigny an.

Benützter Führer

Topo-guide des sentiers de randonnée «Du Léman au Mont-Blanc», ISBN 2-85-699-642-6 (4. Auflage 1996, Neuauflage 2001)

Karten

1:50.000 «Chablais, Faucigny, Genevois», Nr. 3, und «Pays du Mont Blanc», Nr. 8, (ehemals) Verlag Didier Richard

Markierung

hervorragend, rot-weiß, viele neue Hinweisschilder

Hotelauskunft

www.leshouches.com, www.valdabondance.com

 

Altar in der Kirche von NovelBlick vom Col de BiseRefuge de CheserySamoensPhil und Jeff am Lac d'AnterneCol d'AnterneBlick auf die Mont Blanc-Gletscher
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