|
Zuletzt aktualisiert am: 23.02.16
|
Europ Alpen A AL AND B BG BIH BY CH CY CZ D DK E EST F FIN FL GB GR H HR I IRL IS L LT LV M MC MD MK MNE N NL P PL RO RSM RUS S SK SLO SRB TR UKR V
W a n d e r b e r i c h t e - T s c h e c h i e n
Inhaltsverzeichnis: • Vom Riesengebirge zum Altvatergebirge - Auf dem Fernwanderweg von Heidelberg Von Wolfgang Melhun
• Wanderparadiese und Schlaraffenländer: Tschechien und Slowakei - Auf in den Osten Von Günther Krämer
• Vom Altvater in die Kleine Fatra - Auf Fernwanderwegen von Heidelberg Von Wolfgang Melhun
• Von Obstknödeln, Bushaltestellen und "hot and fruity" Mitgliederwanderung 2013: 150 km auf dem EB in Tschechien von Hrensko (Böhmische Schweiz nach Bily Ptotok (Isergebirge) Von Katharina Wegelt
Vom Riesengebirge zum Altvatergebirge Auf dem Fernwanderweg von Heidelberg nach Budapest
Von Wolfgang Melhun
Samstag, 21.08. Zugfahrt Heidelberg – Trutnov (Trautenau)
Sonntag, 22.08. Trutnov (Trautenau) – Broumov (Braunau)
Nach einem sehr guten Frühstück und der Mitnahme einer Vesper für das Mittagessen – das Hotel „Adam“ kann man weiter empfehlen – ging es frühmorgens wieder zum Bahnhof. Schlecker, Lidl, Wüstenrot und ABB, solche bekannten Namen sind in Tschechien längst vor Ort. Auch dieses Jahr wurden wieder Glücksmünzen von der Brücke kurz vor dem Bahnhof in den Fluss geworfen. Mit der Ferkelbahn fuhren wir dann zu den Adršpašsko skály (Adersbacher Felsen). Der Himmel war mit schwarzen Regenwolken bedeckt, aber es blieb den ganzen Tag über trocken. Mittags schien sogar manchmal die Sonne.
In Nordostböhmen zwischen den Kämmen des Riesen- und Adlergebirges liegen die Adersbacher und Wekelsdorfer Felsen, eine einzigartige Felsenstadt. Durch das ausgedehnte Labyrinth der Felsentürme mit tiefen und kühlen Schluchten windet sich der Fluss Metuje (Mettau) hindurch, der hier unweit seiner Quelle eher noch ein Bach ist. Obwohl die Felsenstädte als Naturschutzgebiete gesetzlich streng geschützt sind, kann jeder Besucher ihre Schönheit dank einem touristischen Rundweg bewundern, der die interessantesten Aussichten und Stellen umfasst.
Die
Wanderung begann an einem wunderschönen See, in dem sich die hohen Felsgebilde
und der Wald spiegelten. Kleine Abstiege wechselten mit längeren Aufstiegen,
unterbrochen von Aussichtsplattformen. Wasserfälle und kleine Seen sorgten für
Abwechslung.
Viele berühmte Persönlichkeiten haben die Adersbacher Felsenstadt besucht. Auch der geologisch sehr interessierte große Dichter Goethe war hier. Eine Bronzebüste erinnert heute noch an ihn. In früheren Zeiten suchten die Menschen Schutz in den Felsen, wenn Krieg herrschte. Die Sandsteinfelsen gelten auch als Paradies für Kletterer aus der ganzen Welt. Schwarzstörche, Eisvögel und Fischreiher gibt es hier in den Sümpfen. Bussard, Falke und Habicht leben in den Felswänden. Farnkräuter, Heidekraut, Preisel- und Heidelbeeren, Buchen, Birken und Fichten wechseln sich ab. Die meisten großen Felsen haben phantasievolle Namen, wie „Geier“, „schlafender Schwan“, „Rübezahls-Backenzahn“, „Zahnstocher“, „Karl IV.“, „Pfarrer“ und „Messdiener“, „Dragonerhelm“, „Liebespaar“. Nicht immer war die Übereinstimmung von Felsen und Bezeichnung vorhanden. Die Phantasie hat hier oft etwas nachgeholfen.
Auffallend an diesem Sonntag waren auch die vielen polnischen Besucher – vor allem Familien – im Naturschutzgebiet. 15 angenehme Kilometer waren wir heute gewandert.
Mit der Ferkelbahn fuhren wir dann nach Broumov (Braunau). Übernachtet wurde hier in der ehemaligen Fabrikantenvilla „Veba“, heute Hotel und Restaurant. Die Villa liegt inmitten eines schönen Parks mit Wasserbecken.
Montag, 23.08. Broumov (Braunau) — Náchod (Nachod)
Montags
morgens ging es nach dem Frühstück gleich zur Sache. Der Aufstieg in die
Broumovské steny (Braunauer Felswände) mit ca. 12 – 15 kg Gepäck auf
dem Rücken brachte uns ganz schön ins Schwitzen. Zunächst ging es steil
bergauf zum Kirchlein „Stern“ auf dem Berg Hvezda. Mit einer Schulklasse,
ca. 13-14-jährige Schüler, lieferten wir uns ein kleines Wettrennen. Im
Vergleich mit den Jungen schnitten wir Alten dabei gar nicht schlecht ab. Oben
wurden wir mit einem herrlichen Rundblick auf das Riesen-, Glatzer- und
Náchod ist die Stadt des Jugendstils. Besonders das Rathaus am Marktplatz ist ein Prunkstück. Dieses Jahr wird die Stadt 750 Jahre alt. Eine Reihe von Konzerten und Veranstaltungen sind deshalb geplant. Überragt wird die Stadt von einem mächtigen Schloss.
Dienstag,
24.08. Náchod – Deštné v Orlických horách (Deschney)
Für uns war jedoch das Gehege mit den zwei Braunbären besonders anziehend. Wahrscheinlich, weil auf dem Fernwanderweg E3 bald die slowakische Grenze überquert wird und dort in der Kleinen bzw. Hohen Tatra Begegnungen mit Braunbären nicht selten sein sollen. Kurse, wie man sich Braunbären gegenüber verhält, werden deshalb empfohlen.
Nach der Rückkehr in die Stadt wanderten wir im schönen Laubwald an dem Flusse Metuje (Mettau) entlang. Als wir einige Kilometer von der Stadt entfernt waren, sahen wir größere Mengen von Forellen, auch einen Angler mit Fliegenköder. Bald war unser Ziel „Nové Mesto nad Metují“ (Neustadt an der Mettau), die Stadt auf dem Berg, erreicht. Zwei große steinerne Braunbären bewachen dort das Tor zum Schloss. Auf einer Mauer stand eine ganze Reihe lustiger barocker Zwergenfiguren.
Leider
verstanden wir bei der Führung auf Tschechisch so gut wie nichts. Eine
Beschreibung der einzelnen Räume auf Deutsch erhielt jedoch jeder von uns. Die
riesigen Deckengemälde, Kachelöfen, Geweihe, Fürstenbilder, Mosaikwände,
Schlafzimmer und Esszimmer des Adels sind sehenswert.
Im Schlossgarten mit vielen Rosen und Buchsbäumchen ist vor allem die alte Holzbrücke über den einstiegen Schlossgraben sehenswert.
Anschließend machten wir einen Bummel über den viereckigen Marktplatz mit Arkadengängen. Überall waren Kneipen und Geschäfte. Im Hinterhof eines Cafes wurden auf einer Großleinwand die Olympischen Spiele in Athen übertragen.
13 km betrug die heutige Wanderstrecke auf sehr angenehmen Wegen dem Fluss Mettau entlang.
Mit dem Bus fuhren wir dann ins Orlické hory (Adlergebirge) nach Deštné v Orlických horách (Deschney), wo wir in der Pension „Arnika“ übernachteten.
Da wir viele Fische in der Mettau gesehen hatten, war klar, was es zum Abendessen geben sollte. Die Forellen in einem Lokal neben unserem Gästehaus schmeckten ausgezeichnet.
Mittwoch,
25.08. Deštné v Orlických horách (Deschney) - Řičky (Ritschka)
Deštné v Orlických horách im Orlické hory (Adlergebirge) ist ein kleiner Wintersportort mit zahlreichen Skiliften. Bei kühlerem, aber trockenem Wetter, marschierten wir morgens zunächst an einem Skilift steil hoch, etwa 400 Höhenmeter mussten bewältigt werden, bis wir auf dem Gipfel des 1.115 m hohen Velká Deštná (Deschneyer Großkoppe) standen. Viele Steinpyramiden, die Ortsnamen darstellten, waren hier oben unterhalb eines Hochstandes von verschiedenen Besuchern aufgehäuft. Dunkle Regenwolken hingen am Himmel, aber Petrus öffnete die Schleusen glücklicherweise nicht. Im weiteren Verlauf der Strecke trafen wir dann auch auf Waldgebiete, die abgestorben waren, wie im Riesengebirge. Kahle, dürre Baumstümpfe – ein anklagendes Bild. Wir durchquerten auf schmalen Pfaden kleine Hochmoore mit seltenen Tieren und Pflanzen. Die Fernsicht zum Eulengebirge und Glatzer Schneegebirge war ausgezeichnet. Gelegentlich informierten, auch in deutscher Sprache, Hinweistafeln über Flora und Fauna dieser Gegend. Heidelbeeren, Himbeeren und Walderdbeeren am Wegesrand mundeten uns vorzüglich. Kurz vor dem Ziel, das Hotel „Michal“ in Řičky (Ritschka), wurde es noch einmal anstrengend. Das Hotel „Michal“ wird von einem dynamischen jungen Wirt geleitet, der kräftig in die Zukunft investiert. Das Tagespensum betrug 21 km.
Donnerstag, 26.08. Řičky (Ritschka) — Králiky (Grulich)
Der
Koch des Hotels fuhr uns zunächst mit seinem klapprigen Lada wieder zurück auf
den Kammweg. Von dort war es nicht mehr weit bis zur Artilleriefestung „Hanička“
(Herrenfeld). Im Hof der Festung stehen ein sowjetischer T 34 Panzer und
verschiedene Geschütze des Zweiten Weltkriegs. Wir schlossen uns einer Führung
– auf Tschechisch - durch die Anlage an, die 18 Meter tief unter der Erde
stattfand. Die Festung wurde 1936 bis September 1938 für 426 Soldaten erbaut.
Am 10.10.38 wurde sie im Zuge der Sudetenkrise der deutschen Reichswehr
übergeben. Die 110 mm Flakgeschütze waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht
montiert. Die Anlage ist ein Teil der ca. 10.000 Bunker, die die
Tschechoslowakei in der damaligen Zeit gegen das deutsche Reich errichtete. Man
erwartete den Angriff aus Schlesien.
Freitag,
27.08. Králiky (Grulich) — Návrši Chata am Králický Sněžnik
Am Morgen ging es mit dem Taxi auf den Hora Matky Boží (Muttergottesberg). Leider war es oben sehr neblig, so dass der Blick auf die Stadt und die Umgebung nicht möglich war. Die Kirche ist im barocken Stil erbaut. Ein Kreuzgang mit vielen Nebenaltären schließt sich an. Fast von jedem Heiligen gibt es große Gemälde zu besichtigen. 1950 wurden die Geistlichen in der CSSR in einer Art „Konzentrationslager“ interniert, u. a. auch auf dem Muttergottesberg. Sie lebten hier unter der Oberaufsicht kommunistischer Kommissare und mussten schwer im Wald, auf den Feldern und in den Viehställen des Grulicher Staatsgutes arbeiten. Erst von 1960-65 wurden sie entlassen. Die Wallfahrtskirche wurde erst im Jahre 1968 nach dem 2. Weltkrieg, zur Zeit des Prager Frühlings, der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Renovierungen werden bis heute noch auch von Spenden ehemaliger deutscher Bewohner bestritten.
Im strömenden Regen brachte uns dann das Taxi Dolni Morava konečná (Mohrau) an den Fuß des Králický Snežnik (Grulicher Schneeberg). Regen, Regen war an diesem Tag unser ständiger Begleiter. In einem langen Anstieg mussten zuerst 600 Höhenmeter bewältigt werden. Oben ging es auf einem schmalen, wurzelreichen Pfad weiter. Überall Pfützen und Schlamm. Ein heftiger Wind brachte ständig neue Regenschauer. Absterbende Bäume, verursacht durch das schlesische Ruhrgebiet, weit und breit. Mit unseren weiten Regenumhängen bot sich uns in dieser gottverlassenen Gegend ein gespenstiges Bild. Unterhalb des Králický Snežnik (Grulicher Schneeberg) sehen wir zum ersten Mal auf dieser Wanderetappe das Wanderzeichen für den Europäischen Fernwanderweg E3 (Santiago de Compostela zum Schwarzen Meer).
Von der Hütte aus bietet sich ein schöner Blick auf den Altvater und die Stadt Staré Mesto (Mährisch Altstadt). Eine Frau zeigte uns einen großen Korb mit Maronen, Butter- und Steinpilzen. Auf einem krummen Baum sah ich einen Baummarder. Die Baude war voll belegt und bei Gitarrenmusik wurde es ein schöner Abend.
Samstag, 28.08. Návrši Chata – Ramzová (Ramsau)
Bedecktes, aber gutes Wanderwetter erwartete uns am nächsten Tag. Nach einigen steilen Auf- und Abstiegen ging es ca. 5 km auf einem weichen schmalen Laubwaldpfad eben den Berghang entlang. Wohl mit einer der schönsten Wege auf der ganzen Strecke. Mountainbiker und andere Wanderer waren ebenfalls zahlreich unterwegs.
Auch
ihnen war die Schönheit dieses Landstrichs nicht verborgen geblieben. Nach
einer Ruhepause an einer Hütte führte uns ein lange aufwärts führender
Höhenweg zur Horsky hotel Paprsek (Schlesierhütte), 1.030 m hoch. Die
Schlesierhütte wurde 1932 vom deutschen Touristenverein aus Staré Mesto
(Mährisch Altstadt) erbaut. Wir freuten uns schon auf eine warme Suppe, denn
hier war die einzige Einkehrmöglichkeit an diesem Tag. Wegen einer
Hochzeitsfeier im Hause gab es jedoch für uns nichts zu essen, sondern nur
Getränke. Wir genossen noch etwas den schönen Fernblick und wanderten dann nur
noch abwärts nach Ramzová (Ramsau). Die letzten acht Kilometer waren zu
unserer „großen Freude“ geteert, wir durchquerten einen Wintersportort mit
einigen Skiliften und Pensionen.
„Neubauer“. Da wir tagsüber viele Hirschspuren im Wald fanden, gab es Hirschbraten zum Abendessen. 25 km waren wir an diesem Tag marschiert und legten uns deshalb bald schlafen.
Sonntag, 29.08. Ramzová (Ramsau) — Kurzovni pod Pradědem Heute stand sie an, die Königsetappe: Der Aufstieg zum Praded (Altvater), 1491 m hoch. Er ist der höchste Berg Schlesiens und Mährens. 22 anstrengende Wanderkilometer lagen vor uns. Es war sonniges schönes Wetter, mittags war es sogar 24° warm. Abends hatte ich sogar einen leichten Sonnenbrand.
Los
ging es von Ramzová (Ramsau) mit der Seilbahn. 500 Meter wurden mit dem
Sessellift auf den Serák (Hochschar) überwunden. Herrliche Rundsicht erwartete
uns, Glatzer Schneegebirge mit dem Králický Snežnik (Grulicher Schneeberg)
und die Stadt Jeseník (Freiwaldau) lagen vor uns. Weiter stiegen wir aufwärts
zum Keprník vrchol 1423 m (Glasberg).
In dem
kleinen Ort Červenohorské sedlo (Rotenberg Sattel) machten wir
Mittagsrast. Skihänge mit Skiliften und Schneeraupen stehen hier für den
Wintersport bereit. Danach erwartete uns erneut ein steiler Anstieg mit einem
markanten Felsblock. Hier liefen wir abwärts weiter und kletterten dann wieder
steil hinauf zum Velky Jezerník (1307 m). Den Gipfel bedeckt ein Moor, das wir
auf einem Knüppelweg überquerten. Jetzt standen wir schon auf dem Gebiet des
Naturreservates Praded (Altvater), auf einer Fläche von 2.000 ha werden alle
wertvollen Gebiete in der Umgebung des höchsten Berges geschützt. Am Rand
weitläufiger nach Süden ausgerichteter Wiesen tauchte dann die Berghütte Švýcárna
(Schweizerhütte) auf. Bei ihr entspringt eine Quelle. 1829 ließ der
Nur
Grasflächen mit Krüppelbüschen wie z.B. Bergebereschen und Wacholder
widerstehen Schnee und Wind. Bei gutem Wetter wie an diesem Tag kann man von
hier oben bis zum Riesengebirge oder in die Hohe Tatra sehen. Der mächtige
Altvater ist laut der Sage Herrscher des Hrubý Jeseník (Altvatergebirges). Am
häufigsten erscheint er als alter Mann mit Vollbart. Gute Menschen belohnt er,
schlechte aber werden bestraft. Durch das schöne Wetter und die grandiose
Aussicht hatte er uns tatsächlich belohnt. Im Sporthotel „Kurzovni pod Pradědem“,
unserem Übernachtungshaus direkt unterhalb des Gipfels, wurden dann noch einmal
Erinnerungen an die „gute alte Zeit“
Montag, 30.08. Kurzovni pod Pradědem – Šumperk (Mährisch Schönberg)
Wieder war uns Petrus hold. Auch heute herrschte sonniges Wetter. Zunächst marschierten wir steil hinauf zum Vysoká hole (Hohe Heide). Auf dem Gipfel ist eine Kahlfläche mit alpinem Bewuchs. Große Flächen sind mit Rispengras, Krüppelkiefern, Heidel- und Preiselbeeren bedeckt. Ein gut begehbarer Höhenweg beginnt hier oben mit stets schönem Ausblick. Besonders der Altvater wirkte imposant. An einer Schutzhütte trugen wir uns ins E3-Gipfelbuch ein. Bald darauf sahen wir zu unserem großen Erstaunen eine Herde wilder Gämsen. Immer wieder gab es besondere Aussichtspunkte auf großen Felsen. Kolkraben flogen am Himmel.
Es regnete in Strömen an diesem Vormittag. Gut gelaunt begann trotzdem um 10:26 Uhr die Rückfahrt von Šumperk (Mährisch Schönberg) nach Heidelberg. In Zábřeh na Morave (Hohenstadt) stiegen wir um in den Schnellzug nach Prag.
Im Prager Hauptbahnhof wurde uns, wie schon bei der Hinfahrt, wieder Hehlerware, diesmal waren es Uhren, angeboten. Dann wurde es richtig unangenehm. Zwischen Prag und Pilsen war ein Güterzug entgleist. Unser Zug wurde umgeleitet Richtung Dresden, kurz vor der deutschen Grenze ging es dann über Most (Brüx) und Cheb (Eger) nach Nürnberg. Endlich nach ca. einer Stunde Wartezeit konnten wir nach Frankfurt weiter. Hier hieß es wieder lange warten, bis die Abfahrt nach Mannheim und Heidelberg erfolgte. Geplant war die Ankunft in Heidelberg um 22:49 Uhr, tatsächlich waren wir aber um 01:30 Uhr angekommen. Um 02:30 Uhr lag ich endlich zu Hause in meinem Bett.
Hinweis: Die genaue Wanderstrecke mit Kilometerangaben, Adressen der Unterkünfte finden Sie im Internernet unter: Der EB-/E3-Fernwanderweg von Eisenach nach Budapest, weitere Bilder sind zu finden unter: http://www.weitwanderungen.de/Bilder-Altvatergebirge1.htm
Erschienen in "Wege und Ziele" Zeitschrift des Vereins Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 15 - Dezember 2004
Wanderparadiese
und Schlaraffenländer: Tschechien und Slowakei - Auf in den Osten
Von Günther Krämer
Als Geograph hängt man Reise- oder Wanderträumen nach. Viele dieser Träume habe ich mir in meinen jetzt 52 Lebensjahren erfüllen können. Einer steht noch aus: Zu Fuß von der Schwäbischen Alb nach Czernowitz in der Bukowina zu gehen. Nach Czernowitz ist es noch weit. Ich bin nämlich auf dem Weg dorthin in einem wahren Wanderparadies hängen geblieben! Im Frühjahr (Deutschland) und Sommer (Tschechien) 2000 sowie im Sommer 2001 und 2002 (Slowakei) habe ich folgende Landschaften durchwandert:
Man kann sie wie eine Perlenkette auffassen und aufzählen: Die Schwäbische Alb, das Ries, die Fränkische Alb, den Oberpfälzer Jura, das Fichtelgebirge, Elstergebirge und Vogtland, das Erzgebirge, die Sächsisch-Böhmische Schweiz, das Lausitzer Bergland, das Zittauer Gebirge, den Jeschkenkamm, das Isergebirge und das Riesengebirge, das Braunauer Land mit den Wekelsdorfer Felsen, das Adlergebirge, das Glatzer Bergland, das Altvatergebirge, die Mährische Pforte, die Mährisch-schlesischen Beskiden, die Kischützer Beskiden, die Arwa-Beskiden, die Choc-Berge, Liptau, die West-Tatra, die Hohe Tatra und die Weiße Tatra, die Zips, die Niedere Tatra und schließlich das Slowakische Paradies, die Pieninen, das Lublauer Bergland und der Cergov.
Einen
großen Teil der Strecke bin ich allein gegangen (über 4 Wochen), wochenweise
waren wir zu zweit, zu dritt, zu sechst ... Die Anfahrt und die Rückfahrt
erfolgte meist mit der Bahn, nur für die letzte Rückfahrt aus der Slowakei
benutzte ich den Linienbus von Bratislava nach Deutschland (sehr kostengünstig,
z.B. Bratislava - Ulm für DM 85.-).
Übernachtet wurde je nach Möglichkeit im Massenquartier einfacher Berghütten über Dorfgasthäuser bis zum dennoch kostengünstigen slowakischen Luxushotel. Auch ohne Reservierung gab es nur selten Probleme. Nur in der Böhmischen Schweiz, im Riesengebirge und in der Hohen Tatra ist in der Hochsaison eine Reservierung ratsam.
Ich erspare mir eine detaillierte Beschreibung des Präludiums auf deutschem Boden (...hohe Übernachtungskosten, Probleme mit der Bahn, Teerwege sogar im Wald, schlechte Wanderkarten z.B. im Fichtelgebirge, ungeeignete Führerliteratur, arrogante und ignorante deutsche Grenzer an der grünen Grenze zu Tschechien (ich hatte wohl einen Asylanten im Rucksack versteckt?) ... Konsequenz: Wir haben wann immer möglich den E3, der auf deutscher Seite verläuft, verlassen und sind schon im Erzgebirge auf tschechischem Gebiet, möglichst in Kammnähe durch beinahe menschenleere Vogelbeerwälder und Hochmoore gewandert, haben sehr gut gegessen und günstig übernachtet. Gab es Probleme, haben die freundlichen Tschechen, so gut es ging, geholfen, was man von den deutschen Landsleuten nicht oft behaupten kann.
Die Böhmische Schweiz ist für unsere sächsischen Landsleute ein äußerst kostengünstiges Urlaubsgebiet, daher waren hier die Quartiere meist ausgebucht. Aber schon das Lausitzer Bergland, nur wenige Kilometer östlich, ist als Urlaubsgebiet nicht mehr gefragt. Dafür sind hier vor allem am Wochenende die Tschechen mit Kind und Kegel, Rucksack, Eimer und Korb unterwegs, einfach zum Erholen in der Natur, aber vor allem zum Pilze- und Beerensammeln. Im Jeschkengebirge nicht versäumen: eine Übernachtung im futuristischen neuen Hotel Jeschkenturm (Ješted) und dann als Kontrast in Reichenberg/Liberec das „Praha“, -ein original erhaltenes Jugendstilhotel inkl. Innenausstattung!
Im
Isergebirge bedrückt den ökologisch interessierten Menschen der völlig
abgestorbene Wald. Zum Pflichtprogramm gehört ein Besuch in Klein-Iser bei dem
Weitwanderpionier Gustav Ginzel in seinem berühmten Misthaus. Leider ist Gustav
äußerst selten daheim, beim letzten Versuch leider wegen einer Krankheit.
Alles Gute für Gustl! Danach anschließend wieder ein Kulturschock im
Skizentrum Harrachsdorf/Harrachov.
Das Riesengebirge bietet eine perfekte Infrastruktur für den Wanderer. Die schönsten alten Bauden liegen auf der polnischen Seite, werden aber leider nicht besonders gut geführt, außerdem sind die Preise um ein Vielfaches höher als auf der tschechischen Seite, wo vor allem das Angebot an Speisen beeindruckt! Reifträgerbaude, Elbequelle, Schneekoppegipfel gehören zum Pflichtprogramm. Bei der letzteren muss man sich nur in die Schlange einreihen. Menschenmassen sind hier unterwegs. Hauptgrund sind die Sessellifte, die von polnischer und tschechischer Seite heraufführen. Die Aussicht vom Gipfel wird nur durch die Erdkrümmung begrenzt, wenn es klar ist!
Viel ruhiger geht es auf der Ostabdachung des Riesengebirges zu, wo Schatzlar und Trautenau wichtige Etappenorte sind, wo man von nicht vertriebenen Sudetendeutschen Nachhilfe in Geschichte bekommt und ihre Gastfreundschaft genießen darf, die nicht geringer ist als die der Tschechen Beeindruckend die Städte: Aus einem Guss: Neustadt an der Mettau, eine Architektur-Lehrstadt: Nachod. Kontrastprogramm: Das Sandstein-Naturwunder der Wekelsdorfer-Teplitzer Felsenstadt, wo die Erosion ein Felsenlabyrinth geschaffen hat, das die Böhmisch-sächsische Schweiz an Formenvielfalt leicht in den Schatten stellt.
Szenenwechsel: Das Adlergebirge, weiche Formen, unendliche Wälder, kaum Menschen.
Manchmal wechsle ich auf die polnische Seite der Grenze, wo Landwirtschaft wie vor 100 Jahren betrieben wird, wo Buchweizen, Hafer und Mohn noch häufige Kulturpflanzen sind, und wo das Pferd als Nutztier und nicht zum Vergnügen gehalten wird, wo Landmaschinen im Einsatz sind, die bei uns nur noch im Museum bewundert werden können.
Im
Altvatergebirge wiederholt sich die Landschaft des Riesengebirges: baumlose
Höhenrücken, Wolkenspiele, Wind, aber auch die unendliche Aussicht auf alle
Seiten und Heidelbeeren, bis der Magen platzt. Bei Römerstadt/Rymarov ein
Übernachtungshighlight, die Alfredshütte, bestens renoviert und gut geführt
von jungen Leuten, wie so viele der tschechischen Hütten. Danach geht es ins
mährisch-schlesische Hügelland hinaus, keine
In den Beskiden trifft man keine Landsleute mehr; nur noch Polen, Tschechen und Slowaken wandern hier in den einsamen Bergen, wo das Bärenfell und der ausgestopfte Luchs zur Hütteneinrichtung gehören. Riesige Steinpilze, die man sammeln und der Hüttenwirtin fürs Abendessen mitbringen kann - es wird nur gut gekocht! - und Heidelbeeren erschweren das Vorwärtskommen. Die Beskiden darf man sich nicht als einheitliches Mittelgebirge vorstellen. Es handelt sich vielmehr um eine Vielzahl von Einzellandschaften, die sich in Vegetation, Waldbestand, Nutzung und Besiedlung unterscheiden. Tief eingeschnittene Talsenken trennen die einzelnen Mittelgebirge voneinander. Der Kulturschock bleibt aber nicht aus, wenn man von einer Beskidenhöhe herunter auf die Plattenbaustädte der Zeit vor 1989 blickt. Dann versteht man auch, dass jeder Tscheche und Slowake seine „chata“ braucht, seine Hütte weit draußen in der Natur, wo er sommers und winters die Wochenenden und den Urlaub verbringt. Und Natur gibt es pur! Bärenspuren und die Reviermarkierungen des Luchses findet man nicht selten.
Durch die breite Arwa -Senke verlässt man die West-Beskiden. Die Berge am Horizont werden schroffer: Die Kleine und die Große Tatra und die Choc-Berge grüßen! Das Gestein ändert sich. Durch die Kalkstein-Schlucht der Prosiecka dolina steigt man teils im Wasser, teils über dem Wasser, vorbei an Karstformen (Ponore, starke Karstquellen, Dolinen, verschiedenste Kleinformen ...) hinunter zum Ufer des Liptauer Meeres, einem großen Stausee.
Weil
es so schön war, geht es am nächsten Tag durch die nächste Schlucht, die
Kvacianska dolina, wieder hinauf. Der Gesteinswechsel von Urgestein zu Kalk
drückt sich auch in der Botanik aus: schönste Blumenwiesen
Wir steigen auf den 1805 m hohen Sivy vrch, den Westpfeiler der Tatra, die hier aus Kalkstein besteht und entsprechend einen Blumenreichtum bietet, den man sonst kaum findet. Aber auch die Karstformen, vor allem die Dolinen und Schächte in Kammnähe sind beeindruckend. Dafür ist der Weg ins Tal lang und anstrengend, aber aussichtsreich.
Eine Überquerung der West-Tatra ist wegen fehlender Hütten nur mit dem Zelt möglich. Aber es gibt eine schöne Alternative, die Tatra-Magistrale. Sie führt am Fuß der Tatra, im Westen in rund 800 m Höhe, dann ansteigend auf etwa 1100 m und im Osten dann in 2000 m immer am Südrand der Tatra entlang. Wir nutzen diese Magistrale, an der man beste Übernachtungsmöglichkeiten findet (außer in Podbanske) und machen immer wieder Abstecher ins Hochgebirge hinein.
So steigen wir zum Großen Hinzensee/Velké Hincovo pleso hinauf, genießen die Aussicht von Východná Vysoká (2429 m) und vom Jahnací stít (2230 m), liegen am Batizovské pleso und an anderen, Meeraugen genannten Karseen, die so typisch für die Hohe Tatra sind.
Die
Wege sind zum Teil ausgesetzt und abenteuerlich mit Ketten gesichert. Diese
Sicherungen sind sogar in der slowakischen Karte 1 : 50 000 zuverlässig
eingetragen. Aber auch auf dem schwierigsten Weg sind unglaublich viele
Menschen, alte und junge, Pärchen, Familien mit Kindern, Slowaken und Polen,
unterwegs. Alle sind fröhlich, freundlich. Auf dem Gipfel wird geteilt: Bier,
Essen, Schokolade, Schnaps, man fotografiert sich gegenseitig, tauscht die
Telefonnummer und die Adresse aus, und - wie ich später selber erfahren durfte
- besucht sich gegenseitig. Geht man an einer am Weg rastenden Wandergruppe
vorbei, sagt „ahoj“ (Hallo) oder „dobry den“ (Guten Tag), streckt sich
einem schon eine Hand mit Schokolade, Keks oder Bonbons entgegen.
Vielseitig ist das Übernachtungsangebot: Vom futuristischen Hotel Panorama (eine auf die Spitze gestellte Pyramide) in Strbske Pleso über einfache Berghotels wie das Schlesierhaus bis zu richtigen Berghütten (Zelenom plese, Popradskom pleso, Zbojnicka chata = Räuberhütte ...) reicht das Spektrum.
Der Ostteil der Tatra, die Weiße Tatra, ist ein Totalreservat. Erst seit einigen Jahren ist ein Weg für Wanderer (gegen Eintritt) geöffnet worden. Aber dieser Weg darf nur von Ždiar aus begonnen werden. Während die ganze zentrale Hohe Tatra aus Granit besteht, besteht die Weiße Tatra wieder aus Kalkstein und dazwischen liegenden Mergelschichten, was wieder eine äußerst große Pflanzenvielfalt zur Folge hat. Da kaum Menschen unterwegs sind, sind die Tiere überhaupt nicht scheu: Tatragämsen nähern sich neugierig bis auf wenige Meter! Ein weiterer Höhepunkt ist in Tatranska Kotlina die große Tropfsteinhöhle Belianska jaskyna mit schönsten Kalksinterformen und riesigen Hallen.
In Ždiar beginnt die Zips/Spiš, eine schon vor 800 Jahren gleichzeitig von Deutschen, Slowaken und anderen Völkern besiedelte Landschaft. Städte wie Levoca/Leutschau, Podolinec und Kezmarok/Käsmark beeindrucken durch ihre Kunst- und Baudenkmäler. Stellvertretend dafür sei hier nur die Jakobskirche in Levoca/ Leutschau genannt, eine Perle der Gotik mit dem größten gotischen Flügelaltar! Die Zips ist ein eigenen Bericht wert.
Hier habe ich meinen Weg nach Osten unterbrochen: Ich habe mich in die Slowakei verliebt! Ich fahre mit der Bahn zurück nach Ružomberok/Rosenberg und "drehe eine Ehrenrunde" durch die Niedere Tatra und das Slowakische Paradies, gemeinsam mit einer slowakischen Wanderfreundin, die mir unglaublich viel über ihre Heimat erzählt. Erst durch sie kann ich die Begeisterung der Slowaken für das Wandern und die Natur so richtig verstehen.
Vom
Salatin (1630 m), dem Westpfeiler der Niederen Tatra, geht es immer mit
Abstiegen ins Tal und daher sehr anstrengend, da es in diesem Bereich keinerlei
Hütten gibt, zur Demänovská dolina, einem Karst-Dorado mit rund 30 km
Höhlen, davon 4 über mehrere Kilometer erschlossene Tropfstein- und
Eishöhlen. Den Aufstieg zum Chopok erleichtert ein Sessellift. Aber bald gibt
es wieder Natur pur um den höchsten Gipfel der Niederen Tatra, den Dumbier
(2043 m). Übernachtet wird auf der chata Stefanika, wo wieder Freundschaften
geschlossen werden.
Einsamer geht es dann weiter bis zum „Slowakischen Paradies“, einer Teillandschaft des Slowakischen Karsts, wo wir in der schönen Pension Lesnica Standquartier nehmen und das Paradies auf Rundwanderungen erkunden. Wandern bedeutet hier höchst unterschiedliches: Höhenwanderungen mit Aussicht von hohen Kalkfelsen wie am Albtrauf bei uns, es heißt aber auch, auf Holzleitern tiefe, von Bächen durchflossene Schluchten hochzusteigen (eindrucksvoll die Suchá Belá), oder auf an die Wand gedübelten Gitterrosten Felswände über reißenden Flüssen entlang zu hangeln (Prielom Hornádu).
Inzwischen hat uns der Weg nach Osten über die menschenleere und völlig bewaldete Zipser Magura an den Dunajec-Fluss geführt, in den Pieninen-Nationalpark, ins Leutschauer Gebirge, ins Lublauer Bergland und schließlich in den Cergov. Endstation war 2002 Bartfeld/Bardejov.
Die Etappen waren 15 bis 30 km lang, es waren bis zu 1450 Höhenmeter Anstiege zu bewältigen (Hohe Tatra). Nachstehend die Etappenorte:
Heidenheim/Brenz
- Neresheim - Nördlingen - Harburg - Wemding - Heidenheim/Mittelfranken -
Treuchtlingen - Weißenburg - Thalmässing - Berching - Deining - Neumarkt Obpf.
- Altdorf - Hersbruck - Spies/Schermshöhe - Pottenstein - Glashütten -
Bayreuth - Warmensteinach - Großer Waldstein - Schönwald - Bad Brambach -
Klingenthal-Aschberg - Johanngeorgenstadt - Stolzenhain/Haj pod Klinovecem -
Satzung - Olbernhau - Fischerbaude bei Holzhau - Mückentürmchen/Komari Vizka
bei Graupen/Krupka - Tisa/Tyssa - Mezni Louka - Chribska - Oybin - Jeschken/Jested
- Reichenberg/Liberec - Klein-Iser/Jizerka - Reifträger-Baude/Szrenica -
Schneekoppe/Schronisko Strzecha Akademicka - Schatzlar/Zacler - Radowenz/Radvanice
- Police an der Mettau - Neustadt an der Mettau/Nove Mesto n. M. - Deschney/Destne
v Orlicky horach - Rocknitz/Rokytnice - Grulich/Kraliky - Georgsschutzhaus/Jiriho-Bauda
auf der Hochschar/Serak - Alfredhütte/Chata Alfredka bei Römerstadt/Rymarov -
Budisov - Troppau/Opava - Ostrau/Ostrava - Frydek-Mistek - Hnojnik - Horni Lomna
- Cadca - Velka Raca - Oravska Lesna - Kubinska hola - Liptovsky Mikulás -
Bobrovecka Vapenica - Podbanske - Strbske Pleso - Sliezsky dom - Hrebienok -
Chata pri Zelenom plese - Zdiar - Leutschau/ Levoca - Rosenberg/Ruzomberok -
Malinné/Vlkolinec - Salatin/Ruzomberok - Liptovský Mikulás - Jasna - Dumbier/Chata
Stefanika - Certovica - Cingov (Standquartier für Rundwanderungen im
Slowakischen Paradies) – Zdiar – Magurske sedlo – Spisska Stara Ves –
Lesnica – Velky Lipnik – Hiezdne / Stara Lubovna – Maly Lipnik – Circ /
Obrucne – Livov – Krize – Hervartov - Bardejov .
Bücher und Karten zum Thema
Tschechien und die Slowakei sind wahre Wanderparadiese, vor allem die Mittelgebirge im Norden und das kleinste Hochgebirge der Welt, die Hohe Tatra, bieten alles, was des Weitwanderers Herz erfreut: Gute Karten, hervorragende Führer, gut bezeichnete und schön geführte Wanderwege, Möglichkeiten zum Übernachten, Einkaufen und Einkehren, dazu freundliche Menschen und ein funktionierender öffentlicher Personennahverkehr. Leider sind die tschechischen KCT-Karten derzeit nur in Tschechien erhältlich, hier aber in jeder Buchhandlung (meist das komplette Programm) und in Hütten, Hotels, Dorfläden (die Karten der jeweiligen Region).
Die slowakischen VKU-Karten wie auch die Dajama-Führer gibt es im Internet-Buchhandel bei www.slovakia-online.com.
Die Führer von A. & K. Micklitza, sie umfassen den Weg von der Elbe bis zum Altvater, kann man in guten Buchhandlungen bestellen:
Karten:
Für beide Länder liegt flächendeckend eine Wanderkarte im Maßstab 1 : 50 000 vor, die laufend aktualisiert wird und neben den bezeichneten Wanderwegen auch Unterkunftsmöglichkeiten und andere für den Wanderer wichtige Infrastrukturhinweise enthält. Die Karten sind sehr genau und nahezu fehlerfrei. Beeindruckend, wie exakt die Wegmarkierung in der Landschaft mit der Angabe in der Karte übereinstimmt.
Slovenská Republika, Edícia Turistických Máp 1 : 50 000, Vojenský kartografický ústav (VKU), Harmanec, Preis in der Slowakei 89 Kronen, das sind 2,10 Euro.
Klub
Ceských Turistú, Edice Klubu Ceských Turistú, Turistická Mapa 1 : 50 000,
ebenfalls produziert von VKU in Harmanec, Preis in Tschechien 79 Kronen, das
sind 2,20 Euro.
Führer:
Allgemein kann man sagen, dass die im Buchhandel angebotenen Führer (Rother, Dumont, Trescher usw.) für Weitwanderer völlig ungeeignet sind, da sie kaum aktuelle praktische Hinweise enthalten und die Landeskunde völlig vernachlässigen. Einzige Ausnahme stellen die von Kerstin und André Micklitza aus Cottbus verfassten Führer dar. Aus ihrer "Feder" stammt auch die Wanderseite von www.slovakia-online.com , einer außergewöhnlich gut gelungenen Webseite, wo man auch Wanderkarten und Bücher bestellen kann.
Zur allgemeinen Reisevorbereitung wichtig, gute praktische Hinweise, Hintergrundinformationen, Tipps für Wanderer, Internetadressen, Tel.- und Faxnummern, etwas Landeskunde, aber rucksackgerecht klein:
Kerstin & André Micklitza: Slowakei. Reisehandbuch. Conrad Stein Verlag, 3. Aufl. 2001. ISBN 3-89392-272-5
Kerstin& André Micklitza: Tschechien. Reisehandbuch. Conrad Stein Verlag, 2. Aufl. 1996, ISBN 3-89392-241-5, derzeit vergriffen, aber manchmal noch erhältlich und besser als Neuauflagen anderer Führer!
Wanderführer mit landeskundlichen Informationen, Telefonnummern usw., einfach gut:
Kerstin & André Micklitza: Durchs Prebischtor zur Schneekoppe. Wanderungen in den Westsudeten. Lusatia Verlag Bautzen, 2. Aufl. 1998, ISBN 3-929091-25-9
Kerstin & André Micklitza: Von der Schneekoppe zum Altvater. Wanderungen in den Mittel- und Ostsudeten. Lusatia Verlag Bautzen, 1997, ISBN 3-929091-46-1
Wer
nun glaubt, er hat optimale Wanderliteratur erstanden, der wird in der Slowakei
eines Besseren belehrt.
Erschienen in "Mitteilungsblatt" Zeitschrift des Vereins Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 9 - Dezember 2002
Vom Altvater in die Kleine Fatra
Auf Fernwanderwegen von Heidelberg nach Budapest
Von Wolfgang Meluhn
Sonntag, 14.08.05: Zugfahrt Heidelberg – Olomouc (Olmütz)
Dem Lockruf des Internationalen Bergwanderwegs E3 konnten wir auch dieses Jahr nicht widerstehen. Um 05:45 Uhr traf sich im Heidelberger Hbf. eine tatendurstige Truppe auf „flotten Sohlen“.
Montag 15.08.05: Stadtführung in Olomouc (Olmütz), Kružberk (Kreuzberg) - Podhradi (Nieder Wigstein) - Vitkov
In unmittelbarer Nachbarschaft des Kollegs besichtigten wir die St. Sarkanderkapelle. Sie wurde 1912 am Standort des abgerissenen Stadtgefängnisses errichtet, in dem die Protestanten den katholischen Pfarrer Johann Sarkander (*1576 †1620) zu Tode gefoltert hatten. Sarkander wurde gerädert, weil er das Beichtgeheimnis nicht brechen wollte.Das Folterwerkzeug ist heute noch in der Kapelle zu besichtigen. 1995 wurde er von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen.
Zur Barockausschmückung der Stadt gehören auch die sechs Brunnen. Ein siebter wurde noch 2002 erbaut. Der Herkulesbrunnen (1687) befindet sich in der Nachbarschaft der Dreifaltigkeitssäule. In der südöstlichen Ecke des Platzes steht der Caesarbrunnen (1725) mit dem Reiterstandbild Caesars und einem Hund. Nach einer Sage soll Caesar angeblich der Gründer von Olmütz gewesen sein. Der Hund symbolisiert die Treue der Stadt Olmütz gegenüber dem österreichischen Kaiser. Ein weiterer Anziehungspunkt stellt das Rathaus mit seinem 75 m hohen Turm dar.
Der
Wanderführer erinnerte unerbittlich an das folgende Tagesprogramm, so dass es
der Gruppe leider nicht ermöglicht wurde, den „heiseren“
Als Wasserspielplatz konzipiert ist der Arionbrunnen, der erst vor wenigen Jahren errichtet wurde. Der Aufschwung der Stadt Olmütz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird gleichnishaft mit einer antiken Sage verglichen. Der griechische Dichter Arion wird auf See von Piraten überfallen, springt ins Meer und wird von einem Delphin gerettet. Der rettende Delphin ist in vielerlei Ausführungen zu sehen.
Südöstlich
vom Rathaus liegt der Dolní námestí (Niederring). Hier befinden sich
der Neptun- und Jupiterbrunnen sowie eine Mariensäule. In der Mariensäule
befindet sich in der Mitte eine runde Öffnung. Jeder Student in Olmütz müsse
hier einmal während seines Studiums hindurch klettern, damit er sein Examen
bestehe, erklärte uns Herr Bahro. Dieser alte Brauch werde auch heute noch bei
den Studenten praktiziert.
Für den Besuch einer orthodoxen Kirche, die für die russischen Soldaten nach 1945 erbaut wurde denn Olmütz wurde russische Garnisonsstadt, reichte die Zeit nicht mehr.
In
früheren Zeiten lebten in Olmütz etwa 80 % Deutsche und nur 20 % Tschechen.
Olomouc (Olmütz) ist nach Prag die Stadt mit den meisten und
sehenswertesten Baudenkmälern in Tschechien. Kein Wanderer sollte an dieser
Stadt vorbei gehen, ein Abstecher ist wirklich lohnenswert.
Pünktlich um 11:00 Uhr fuhren wir dann mit dem Taxi eine längere Strecke bis nach Kružberk (Kruzberg). Hier ging es dann den Rest des Tages an dem Flüsschen Moravice (Mohra) entlang. Immer wieder musste zwischendurch längere Zeit der Regenschirm aufgespannt werden. Zuerst marschierten wir links der Moravice (Mohra) durch feuchte Wiesen im flachen Gelände. Ein Zeltplatz tschechischer Jugendlicher machte bei dem Regenwetter einen bemitleidenswerten Anblick. Auch in den folgenden Tagen kamen wir öfters an solchen Jugendzeltlagern vorbei. Diese jungen Menschen hatten in diesen Augusttagen einfach mit dem Wetter großes Pech. Nach einer kurzen Suche nach dem richtigen Weg wechselten wir auf die andere Seite des Flusses. Ein kurzer Anstieg führte auf einen schmalen Hangweg. Teilweise war der Pfad mit Brombeer- und Himbeerranken überwuchert. Mit einem großen Stock musste gelegentlich wie mit einer Machete der Weg gebahnt werden. Links fiel das Gelände steil zum Wasser hinunter ab. Kleinere Kletteranstiege waren zu bewältigen. Das hier vorkommende Kalk-Schiefergestein erwies sich als sehr rutschig. Einmal passierten wir sogar eine Unglücksstelle, wo ein Ingenieur tödlich abstürzte. Immer wieder tauchten unterhalb schön heraus geputzte Datschen am anderen Flussufer auf. Auch einzelne Reiher standen am Ufer. Von dem kleineren Ort Podhradi (Nieder Wigstein) fuhren wir die letzten drei Kilometer mit dem Bus nach Vitkov. Hier übernachteten wir im Hotel „Růže“ (Rose).
Abends
unternahmen wir einen Spaziergang in die Stadt. Unmittelbar hinter unserem Hotel
befanden wir uns plötzlich in einem sehr finsteren Viertel. Sehr herunter
gekommene Plattenbauten waren zu sehen – eine Romasiedlung. Ein sozialer
Brennpunkt in der kleinen Stadt. Mittlerweile war es dunkel geworden. Auf der
Straße standen viele Kinder und Jugendliche. Ein Polizeiauto fuhr vor, eine
Scheibe in einem Geschäft war eingeschlagen worden. Die Polizisten empfahlen
uns das Restaurant „Bowling“ außerhalb des düsteren Stadtteils, wo wir gut
zu Abend aßen. Besonders beliebt bei uns wurde die zelená s klobásou (Krautsuppe
mit Wursteinlage). Politisch wurde zwischen uns an diesem Abend etwas
heftiger im Hinblick auf die anstehende
Wanderetappe: 15 km
Dienstag, 16.08.05: Podhradi (Nieder Wigstein) – Hradec nad Moravicí (Grätz an der Mohra)
Im strömenden Regen liefen wir zur Bushaltestelle. Drei Kilometer fuhren wir dieselbe Strecke vom Vortag nach Podhradi (Nieder Wigstein) zurück. An diesem Tag regnete es nur einmal – nämlich ständig. Schon in der Nacht zuvor hatte es stark geregnet. Überall Pfützen, Schlamm, nasse Wiesen, tropfende Bäume. Ideal und bei uns sehr bewährt haben sich bei so einem nassen Wandertag Gamaschen. Sie sind schnell sauber gemacht und schützen Schuhe und Wanderhosen vor Nässe und Dreck.
Auch heute wanderten wir wieder auf einer teilweise sehr steinigen, schmalen und pfadähnlichen Strecke die Moravice (Mohra) entlang. Der Fluss war durch die starken Regenfälle sehr angeschwollen. Ein Seitenbach der Moravice (Mohra) musste überquert werden. Zwei schneidige Kerle aus unserer Gruppe balancierten sogar auf zwei kleinen Baumstämmen über das kalte Nass.
Schloss
„Bílý zámek“ (Wießes Schloss)
der Fürsten Lichnowski. Direkt daneben befand sich unser Hotel.
Das Schloss beherbergt heute noch eine berühmte alte deutsche Bibliothek aber nur wenige alte Einrichtungsgegenstände.
Wanderetappe: 15 km
Mittwoch, 17.08.05: Hradec nad Moravicí (Grätz) – Leskovec, Nový Jičín (Neutitschein)
Auch heute marschierten wir im Nieselregen los. Vom schönen Schlosspark aus sahen wir auf neblige Wiesen und Wälder. Bald besserte sich das Wetter und im weiteren Verlauf des Tages blieb es glücklicherweise trocken. Wir durchquerten kleine von der Landwirtschaft geprägte Dörfer. Das Getreide war wegen des vielen Regens noch nicht abgeerntet und die Ähren sahen ganz schwarz aus.
Schon
bald erreichten wir Leskovec. Am Ortseingang befindet sich ein kleiner See mit
Wasservögeln. In der Ortsmitte wurden wir von Herrn Mattis, seiner Frau und
seinem Schwager mit dem Auto abgeholt. Herr Mattis ist Leiter des
deutsch-tschechischen Begegnungszentrums und auch zuständig für die
sudetendeutsche Vertretung. Zunächst fuhren wir nach Fulnek. Die Stadt war
früher ein Zentrum des so genannten Kuhländchens. Ungefähr 100.000 deutsche
Menschen wohnten im Jahre 1930 in diesem Landstrich, wo Mähren und das
ehemalige Österreich-Schlesien zusammentreffen. Das Kuhländchen war ein Land
mit blühender Landwirtschaft und
Johann Amos Comenius (*1592 †1670) wirkte ab 1618 mehrere Jahre hier. Das Gebäude, in dem der berühmte Theologe und Pädagoge unterrichtete, ist heute ein Museum. Im Garten davor erinnert eine Figur aus Stein an ihn. Sein Sprach- und Lesebuch „Orbis Pictus“ (Gemalte Welt) war bis 1850 in Deutschland das am weitesten verbreitete Schulbuch. Sein Buch „Didactica magna“ (Große Didaktik) wurde 1992 vom Verlag Klett-Cotta neu aufgelegt. „Jede Theorie muss für den praktischen Gebrauch nutzbar und darum didaktisch angelegt sein“, lautete der oberste pädagogische Grundsatz von Comenius. Handlungsorientierung ist heute in allen Lehrplänen der Schulen enthalten.
Weiter ging dann unsere Fahrt nach Nový Jičín (Neutitschein). Hauptstadt und geistiger Mittelpunkt des Kuhländchens war Nový Jičín (Neutitschein) mit seiner berühmten Hutindustrie (Hückel, Peschel), auch Stadt der Tuchmacher genannt. Im nahen Kopřivnice (Nes-selsdorf) befanden sich die Tatra-Automobilwerke. Dort wirkte viele Jahre der Ingenieur Ferdinand Porsche (*03.09.1875 †30.01.1951), der als Schöpfer des Volkswagens gilt. Příbor (Freiberg), 11 km von Nový Jičín (Neutitschein) entfernt, ist der Geburtsort von Sigmund Freud (*06.05.1856 †23.09.1939).
„Zum
Weißen Engel“ mit der stuckverzierten Rokokofassade. Neben der Pestsäule
steht das Wahrzeichen der Stadt, der Kuhländer Bauernbrunnen aus dem Jahre
1929. Ein lustig tanzendes Paar trägt die deutsche Kuhländertracht. Unterhalb
der Brunnenplastik speien drei Kuhköpfe und ein Schweinskopf erfrischendes
Brunnenwasser. Auch in Nový Jičín
Nach dem Abschied von unseren tschechischen Führern gönnten wir uns abends noch in einer Seitengasse im „Restaurace – Cechovní dům“ ein exquisites Abendmahl.
Wanderetappe: 12 km
Donnerstag, 18.08.05: Nový Jičín (Neutitschein) – Radhošt (Radegast) - Pustevny chaty
Durch die Moravskoslezské Beskydy (Mährisch-Schlesische Beskiden)
Vom schönen sonnigen Wetter geweckt, 20° warm, kauften wir Getränke und Proviant am Marktplatz. Zum ersten Mal cremten wir uns mit Sonnenmilch ein und es wurde die schönste Wanderung auf der gesamten Strecke. Mit dem Taxi fuhren wir nach Mořkov (Murk). Etwa 700 Höhenmeter mussten heute Vormittag und noch einmal so viele am Nachmittag bewältigt werden.
Jetzt aber stand er bevor, der Einstieg in die Moravskoslezské Beskydy (Mährisch-Schlesische Beskiden). Und es ging gleich richtig los. Ein schmaler Pfad führte sehr steil nach oben auf den Huštýn (Huschin) 749 m). Der Schweiß floss in Strömen. Oben war ich völlig durchgeschwitzt.
Auch
eine größere tschechische Wandergruppe, viele Jugendliche, genoss den
herrlichen Ausblick mit uns vom Gipfel. Auf Schautafeln wurde der Wanderer über
Tiere und Pflanzen der Region sowie über die
Ein kurzer schlammiger Abstieg führte uns zu der Gaststätte Zbojnická koliba am Pindula sedlo. Der Kellner war in einer einheimischen Volkstracht gekleidet. Die warme Erbsensuppe besserte sofort wieder unsere Stimmung und das Bier hatte seinen Namen von dem Berg, den wir heute noch besteigen mussten, „Radegast“.
„Back
mas deas Luader!“ ein alter bayrischer Bergsteigerspruch spornte uns an,
alles zu geben. Steil und steinig - fast den ganzen Tag über - marschierten wir
auch jetzt weiter. Wieder floss der Schweiß literweise. Auch viele Einheimische
waren unterwegs, oftmals als Heidelbeersammler und Pilzsucher. Auch wir ließen
uns die süßen Früchte schmecken. Ziemlich erschöpft erreichten wir über
einen Skihang die mit Holzschindeln verkleidete Kapelle.
Wanderetappe: 23 km
Freitag, 19.08.05: Radhošt (Radegast) - Pustevny chaty – Berg Čartak
Der südliche Teil der Beskiden wird auch Mährische Walachei genannt. Walachische Schafhirten waren einst aus dem heutigen Rumänien hierher eingewandert. Am Fuße des Radhošt (Radegast) liegt das Städtchen Rožnov pod Radhoštěm (Rosenau am Radegast). Zur Zeit der Habsburger Monarchie war es ein berühmter Kurort. Heute befindet sich hier das Walachische Freiluftmuseum. Auf einem Ehrenfriedhof sind berühmte Persönlichkeiten der Walachei bestattet. Auch der berühmte Langstreckenläufer (10.000 m) Emil Zátopek fand hier Ende 2000 seine letzte Ruhestätte. Rožnov pod Radhoštěm (Rosenau am Radegast) lag unter uns im Tal, als wir bei 19° C, trocken, gute Aussicht, das Hotel verließen.
Auf
einem schmalen, leicht abwärts gehenden Hangweg kamen wir zügig voran. Kleine
Biotope am Weg und Informationsschautafeln weckten unsere Aufmerksamkeit.
Wichtige Tier- und Pflanzenarten der hiesigen Gegend waren hier abgebildet und
erläutert. Und siehe da! Jetzt sahen wir ihn zum ersten Mal, Medved, der
Braunbär.
In Bukovina aßen wir mittags Kartoffelsuppe vor einer alten Holzbaude Martiňák. Sie war im zweiten Weltkrieg ein Widerstandszentrum gegen die Faschisten und ist heute ein kleines Lokal.
Als
wir später längere Zeit das E3-Zeichen in einem mit jüngeren Fichten
bewachsenen Waldstück nicht mehr fanden, war klar, dass wir uns wieder
Nach einer halben Stunde sahen wir von weitem unsere Unterkunft unterhalb des Bergs Čartak, 952 m hoch. Nach einem letzten steilen Anstieg quer über eine Bergwiese waren wir am „Horský Hotel Súkenická angelangt. Abends amüsierten wir uns köstlich über den jungen Kellner. Er verwechselte verschiedene Bestellungen und Rechnen war nicht seine Stärke beim Bezahlen. Den Beitritt Tschechiens und der Slowakei zur EU fand er gut, besonders wirtschaftlich erwartet er einen Aufschwung.
Wanderetappe 21 km
Samstag, 20.08.05: Berg Čartak – Kasárne am Berg Velký Javornik 1.072 m
Beim Frühstück kamen wir mit einer tschechischen Urlauberin ins Gespräch. Sie teilte uns mit, sie arbeite als Krankenschwester in Karlsruhe und Deutschland gefalle ihr sehr gut.
Nach einem kurzen Abstieg gelangten wir an den Grenzübergang „Bumbálka“. Ein Restaurant mit einem großen Parkplatz sowie mehrere Wechselstuben erwarten hier den Grenzgänger. Durch seine Lage direkt an der Fernstraße Olomouc-Žilina herrscht hier reger Straßenverkehr und die Bänke vor der Gaststätte waren gut besetzt. Viele Wanderer, Motorrad- und Radfahrer prägten das Bild.
Immer im Wald liefen wir dann längere Zeit an der tschechisch-slowakischen Grenze entlang. Mehrere große Ameisenhaufen waren zu bestaunen. Gelegentlich teilten Mountainbiker und kleine Wandergruppen mit uns den Weg. Ein einzelner Wanderer hatte an seinem Rucksack sogar einen Bierkrug vom Münchner Oktoberfest hängen. Nach dem Überqueren einer Autofernstraße kamen wir an ein antifaschistisches Denkmal mit frischen Blumen und Kränzen. Es erinnert an die tschechischen Partisanen 1944. Nach einem längeren Anstieg legten wir uns an einem schönen Aussichtspunkt in die warme Nachmittagssonne und genossen den Ausblick. Etwas bergab erreichten wir dann kurz darauf den am Hang des Velký Javornik (1.072 m) liegenden Wintersportort Kasárne, wo wir im Horský Hotel FRAN übernachteten.
Zuerst
wurde jedoch noch auf der Aussichtsterrasse gemütlich ein warmer Tee getrunken.
Weit reichte der Blick über Karpatengipfel und Täler. Auch der Radhošt (Radegast)
war wieder zu sehen.
Ohne Bestellung wurde dann im Hotel ein einheitliches Abendessen aufgetragen. Da wir alle jedoch noch nicht satt waren, bestellte Wolfgang noch eine große Schüssel mit einer vorzüglichen Bohnensuppe. Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein kam das Gespräch auf unsere ausgeprägte Gesundheit in der Gruppe. Fehltage im Arbeitsleben sind oder waren bei uns selten. Von ehemaligen Mitwanderern auf dem E3 hört man leider mittlerweile Jammern über gesundheitliche Beschwerden.
Mir fiel dazu ein kleines Gedicht ein, das ich irgendwo einmal gehört habe:
Doktor Wald
Wanderetappe 15 km
Sonntag, 21.08.05: Kasárne - Považska Bystrica (Waagbistritz) - Javorníky (Javornikgebirge)
Eine
Gruppe Heidelbeersucher und beste Fernsicht erwartete uns oben. Weiter führte
uns dann ein schöner Waldweg leicht hangabwärts. Große Wälder sind der
größte Reichtum im Javornik Gebirge. Die Fichte ist mit Abstand der am
häufigsten vorkommende Baum. Waldkiefern, Buchen, Tannen, Birken sowie
Ebereschen bereichern das Landschaftsbild zusätzlich. Auch zahlreiche wertvolle
und geschützte Pflanzen wie z.B. Enzian, slowakische Kuhschelle, Weißer
Silberwurz, Silberdisteln und der Blaue Eisenhut stehen am Wegesrand. Eisenhut
wird 50-150 cm hoch und blüht von Juni-September. Eisenhut ist die giftigste
Auf
der E3-Fortsetzungswanderung 2006 wird der Eisenhut bei Entdeckung von uns allen
noch einmal besonders gewürdigt. Dem ersten Finder spendiere ich abends ein
Bier.
An einer 5-Wege-Kreuzung waren wir plötzlich mit unserem Latein am Ende. Das E3-Wegzeichen war unauffindbar. Kurz darauf kam aus dem Dickicht ein Pilzsammler mit einem T-Shirt einer Mannheimer Versicherung. Er hatte ein Prachtexemplar eines Steinpilzes gefunden. Auch er konnte uns nicht helfen. Unser Wanderführer Wolfgang hatte wieder einmal den richtigen Riecher: Nach seiner Karte musste der Weg geradeaus der richtig sein. So war es dann auch.
Die gesamte weitere Tagesstrecke auf diesem Teilabschnitt des E3 erwies sich jedoch als ständige schwierige Suche nach dem richtigen Weg. Wegzeichen lagen öfters abgerissen am Boden oder fehlten gänzlich. Außerdem war der schmale Kammweg teilweise mit Brombeerranken und anderem Gebüsch zugewachsen. Dank sei einem unbekannten Motocrossfahrer, der eine große Wegstrecke befahren und damit „vorgespurt“ hatte. Selbst unser mit einem „inneren Naturkompass“ ausgestatteter Wolfgang war heilfroh über diesen Motorradrowdy. Die zuständigen slowakischen Wegewarte sind jedoch hiermit dringend aufgefordert, schnellstens anderen E3-Wanderern die Suche zu erleichtern. Die letzten vier Kilometer Abstieg auf einem Holzstammschleifweg erwiesen sich als schwierig zu laufen. Nur schräg konnte der Wanderschuh in dem harten ausgehöhlten Kalkschieferweg aufsetzen. Viele Gesteinsbrocken machten das Gehen zusätzlich schwierig.
In Štiavnik fuhren dann mit dem Bus über Bytča (Großbitsch) nach Považská Bystrica (Waagbistritz) . Vorbei ging die Fahrt an dem Fluss Váh (Waag), einem großen Stausee und einem im Bau befindlichen schiffbaren Kanal. Auch der Neubau einer großen Autobahn war zu sehen. Hier werden die EU-Gelder verwendet.
Die
Malá Fatra wird durch den Fluss Váh (Waag) in zwei Teile gespalten. Im
Laufe der Millionen grub sich der Váh tief in das Kalkgestein. Auch der erste
Handelsweg in diesem Gebiet passte sich dem Flussdurchbruch an und bewahrte sich
die ursprüngliche Routenführung bis heute. In Považská Bystrica (Waagbistritz)
übernachteten wir im Hotel „Manin“ im siebten Stock. Das Hotel liegt an
einer stark befahrenen Durchgangsstraße und die ganze Nacht über war starker
Verkehrslärm zu hören. Besonders Eugen fühlte sich
Wanderetappe 18 km
Montag, 22.08.05: Považská Bystrica (Waagbistritz) – Rajec (Rajetz)
Ein Taxi brachte uns frühmorgens nach Vrechtepla. Vom Ort aus hat man einen guten Rundblick auf die umliegenden Berge. Der Himmel war zwar bedeckt, aber noch war es trocken. Ein alter Mann auf Krücken grüßte uns neugierig und am Ortsrand begegnete uns eine Gruppe Frauen, die einen Wiesenhang von Gebüsch und hohem Gras säuberten. Alle sprachen deutsch und lachten uns zu. Durch Wiesengelände ging es bequem aufwärts voran.
Ein
frisches Bier in einer kleinen Gaststätte in Zbyňov war nach den
Anstrengungen eine Wohltat. Aufregung dann an der Bushaltestelle. Pünktlich
hatten wir uns hier eingefunden. Auch der Bus kam pünktlich, hielt aber an
Schon hatten wir uns innerlich mit dem gut einstündigen Weiterweg auf Teerstraßen abgefunden, da hielt direkt gegenüber ein Lieferwagen. Ein junger Fahrer stieg aus und holte in einem Haus Holzstiele für Spaten und Schaufeln. Ich fragte ihn, ob er uns für mit nach Rajec (Rajetz) nähme. Er war einverstanden. Wolfgang und Harald quetschten sich vorne auf den Beifahrersitz. Klaus, Eugen und ich setzten uns hinten auf die geladenen Holzstiele. Jedes Schlagloch spürten wir deshalb doppelt. Zehn Minuten später befanden wir uns aber in unserem Hotel „Kľak“ in Rajec (Rajetz). Die heiße Dusche weckte bald wieder meine Lebensgeister. Ein heißer Tee mit Slibowitz tat das Übrige. Ein Gefühl des Wohlbehagens stellte sich ein.
Die
ganze feuchte Kleidung wurde aus dem Rucksack im ganzen Zimmer und im Bad zum
Trocknen aufgehängt und ausgelegt. Selbst unser Wanderführer, ein absoluter
Wanderprofi, mein Zimmerpartner, hatte heute ebenfalls nasse Sachen. Heizung gab
es keine, insofern war der Trocknungseffekt über Nacht gering. Besonders meine
Jeanshose und Jeanshemden sind für eine solche Tour völlig ungeeignet. Wenn
Jeansstoff einmal nass wird, bringt man ihn nur schwer wieder trocken. Aufgrund
der letzten beiden E3-Wanderungen im Riesen- und Altvatergebirge bei sonnigem,
trockenen Wetter war für mich, eine Wanderung eine Woche lang nur im Regen,
völlig ungewohnt. Goretexjacke, Schirm, gute Schuhe und auch Qualitätshosen
reichen dafür nicht. Richtig ausgerüstet war eigentlich nur Eugen. Nur
Funktionswäsche, transportiert Nässe von innen nach außen, verwenden, lautet
der erste Grundsatz. Weiterhin sollte ein Regenponcho vorhanden sein, der auch
den Rucksack abdeckt. Unterwäsche, Hosen, Hemden und Pullover werden jeweils
getrennt in Plastikbeuteln im Rucksack untergebracht. Auch bei schwersten
Regenfällen ist damit immer trockene Wäsche vorrätig. Ein
Nächstes Jahr werde ich sicherlich besser ausgerüstet sein. Gerade der nächste Tag, an dem es „noch dicker kam“, ist dafür ein weiterer Ansporn.
Wanderetappe: 25 km
Dienstag, 23.08.05: Rajec (Rajetz) – Horsky Hotel Martinské Hole
Durch die Lúčanská Malá Fatra (Lutschauer Kleine Fatra)
Wanderetappe: 28 km
Mittwoch, 24.08.05: Martinské hole ― Martin (St. Martin in der Turz) - Žilina (Sillein)
Es
regnete Bindfäden die ganze Nacht hindurch und auch während des Frühstücks.
Einstimmig beschlossen wir schweren Herzens die Tour 2005 abzubrechen. Besonders
unser Wanderführer litt, es war das erste Mal in 30 Jahren, dass vorzeitig die
Heimfahrt angetreten wurde. Wetterbesserung war aber auch in den nächsten Tagen
nicht in Sicht. Kurz darauf war er schon wieder als Cheforganisator tätig. Er
saß am PC des Hotels und suchte im Internet Zugverbindungen von Martin nach
Žilina heraus. Er hatte über das Jahr seine Slowakischkenntnisse enorm
verbessert und unterhielt sich fließend in dieser Sprache beim Empfang oder
Abschied an den Hotelrezeptionen sowie bei Bestellungen im Restaurant.
Zugverbindungen, Hotelbuchungen, Streckenauswahl und Führungen waren wie immer
„Erste Sahne“. Er bürgt einfach für Qualität. Wenn es auch nicht oft
gesagt wird, wissen wir doch alle, was wir an ihm haben.
Der Abstieg nach Martin (Sankt Martin in der Turz) wurde richtig zum Alptraum. Ständiger heftiger Regen, Riesenpfützen, Schlamm, Sturzbäche quer durch den Wald, ein kleiner Bach floss neben uns auf dem Weg, neun Kilometer können sich ganz schön hinziehen. Die letzten drei Kilometer konnten wir bis zum Bahnhof mit dem Bus fahren und hatten sofort Anschluss nach Žilina (Sillein). Dort marschierten wir im Regen durch die lebhafte Fußgängerzone zum Hotel „Slovan“. Žilina (Sillein) hat 87.000 Einwohner und ist die größte Stadt am Fluss Váh (Waag). Sie ist gleichzeitig das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der nördlichen Slowakei, Sitz der Hochschule für Verkehr und einer der wichtigsten Verkehrsknoten des Landes auf der Hauptstrecke zwischen Bratislava (Pressburg) und Košice (Kaschau). Vom Bahnhof aus mündet die Fußgängerzone in den ersten der zwei historischen Plätze Žilinas, benannt nach Andrej Hlinka. Die große Statue dieses Priesters, Politikers und führenden Fürsprechers für slowakische Unabhängigkeit zwischen den Weltkriegen dominiert den Platz.
Wir
setzten uns spät nachmittags in eines der schönen Cafés in den
altertümlichen Arkadengängen am Mariánske námestie (Marien-platz),
dem zweiten historischen Platz der Stadt. Die Grundmauern des Marienplatzes
stammen aus dem 14. Jh. Die meisten Häuser waren damals von Handwerkern
bewohnt. Žilina war am Ende des 17. Jahrhunderts ein bedeutsames Zentrum des
Handwerks. 16 Zünfte gab es hier. Viele der
45 Minuten hatte der Kauf der Rückfahrkarte für unsere Gruppe im Bahnhof Žilina (Sillein) an diesem Nachmittag gedauert. Immer wieder wurden Wolfgang neue Preise genannt. Das Personal war durch diesen Auftrag absolut überfordert. Unser Wanderführer genoss nach diesem Schrecken seinen Tee am Marienplatz besonders ausgiebig. In dem alten Restaurant "Slovenská koliba" ließen wir den letzten Abend gemütlich ausklingen.
Wanderetappe: 9 km
Donnerstag, 25.08.05: Žilina (Sillein) ― Mannheim / Heidelberg Rückfahrt
Medeved – slowakisch der Bär – wir sehen uns 2006 in den Karpaten!!! Trotz des Reiseabbruchs fanden wir alle, die E3-Wanderung 2005 war ein weiteres schönes Erlebnis. Auch im Jahre 2006 werden wir wieder auf dem E3 unterwegs sein.
Hinweis:
Die genaue Wanderstrecke mit Kilometerangaben, Adressen der Unterkünfte finden Sie im Internet unter: http://www.weitwanderungen.de/EB%20Streckenverlauf.htm, weitere Bilder von der Wanderung sind zu finden unter: http://www.weitwanderungen.de/Bilder-Beskiden1.htm
Erschienen in "Mitteilungsblatt" Zeitschrift des Vereins Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 20 - August 2006
Von Obstknödeln, Bushaltestellen und "hot and fruity"
Mitgliederwanderung 2013: 150 km auf dem EB in Tschechien von Hrensko (Böhmische Schweiz nach Bily Potok (Isergebirge)
Von Katharina Wegelt
Es ist eine schöne Tradition
geworden im Verein, einmal im Jahr gemeinsam eine Weitwanderung zu unternehmen.
Nach solchen Touren durch den Naturpark Obere Donau, das Emmental, die Vogesen
und den Schwarzwald stand diesmal Tschechien auf dem Programm. Zur nun schon
fünften Mitgliederwanderung brachen Anfang Juni, gleich im Anschluss an die
Mitgliederversammlung, 13 Wanderlustige (12 Mitglieder und ein Noch-Gast) auf.
Auf dem EB/E3 ging es von Hrensko in der Böhmischen Schweiz über das Zittauer
Gebirge bis nach Bily Potok im Isergebirge.
13 Menschen, die sich durch
den Verein kennen, 13 Menschen, die das Weitwandern miteinander verbindet. Doch
werden sie sich in dieser Wander-Urlaubs-Woche verstehen?
Beide Wanderleiter, Carsten
und ich, waren voller Vorfreude, unseren Mitgliedern ein traumhaftes
Wanderparadies zu zeigen. Für die meisten Mitwanderer war Tschechien völliges
Neuland. Und wie einige später gestanden, waren sie nicht ganz ohne Vorbehalte
aufgebrochen. Verabschiedet haben sie sich von Tschechien eine Woche später nur
sehr schweren Herzens.
Fuhr kein
Bus – den wir auch gar nicht wollten
J - kam stets die
Frage: Wie weit ist es noch ... bis zur nächsten Pause, ... zum nächsten Ort,
... zum Ziel? Nachdem zufälliger Weise einige Male hintereinander 3,5 km
angesagt bzw. angezeigt worden war, wanderten wir künftig nur noch diese
Entfernung – egal wie weit
J.
Die Wanderung führte durch sehr
vielgestaltige Landschaften: Von den Elbsandsteingebilden der Sächsischen und
Böhmischen Schweiz mit ihren bizarren Formen, tiefen
Tälern und
hohen Aussichtsgelegenheiten durch das Lausitzer Gebirge mit seiner Vulkankegeln
(und Eiszeitrelikten wie dem Alpenstrudelwurm) bis ins liebliche Isergebirge.
Herrliche
Aussicht boten schon am ersten Tag der Wanderung u. a. Šaunštejn (Hohenleipaer
Raubschloss), eine Felsenburg bei Vysoká Lípa (Hohenleipa), der
Bevor aber wieder unsere Füße
gefragt sind, fahren wir Bahn – nach Frydlant. Außer
Lutz. Der reist ab. Da waren´s nur noch 12.
Den gesamten Bericht, geschrieben täglich von einem anderen Wandersmann bzw.
einer Wandersfrau, findet Ihr unter:
Erschienen in "Mitteilungsblatt" Zeitschrift des Vereins Netzwerk Weitwandern e.V. Ausgabe 41 - August 2013
Siehe auch:
Krämer, Günther: September 2001, Studienfahrt ins Riesengebirge
Krämer, Günther: Pfingsten und Sommer 2000: Tschechien - Erzgebirge, Böhmische Schweiz, Sudeten bis Altvater
Europ Alpen A AL AND B BG BIH BY CH CY CZ D DK E EST F FIN FL GB GR H HR I IRL IS L LT LV M MC MD MK MNE N NL P PL RO RSM RUS S SK SLO SRB TR UKR V |