Buchbesprechung
Fernwanderwege Alpen
Die 50 attraktivsten Weitwanderwege in den Alpen
Div. Autoren ohne namentliche Nennung
Aus der Reihe „Hikeline Panorama“
Verlag Esterbauer, Rodingersdorf (Österreich),
2024, (1. Auflage)
Ich möchte gerne alle WeitwanderInnen, insbesondere jene, die gerne im Alpenraum unterwegs sind, auf eine Neuerscheinung aus dem österreichischen Esterbauer-Verlag aufmerksam machen. In einem in diesem Sommer (2024) erschienen Band aus der Reihe „Hikeline Panorama“ werden die laut Untertitel „50 attraktivsten Weitwanderwege in den Alpen“ vorgestellt. Nun mag man darüber streiten, ob das wirklich die attraktivsten sind, aber dass sie sicherlich zu den attraktivsten gehören, ist für den Rezensenten unbestritten, ist er doch auf etlichen von ihnen bereits unterwegs gewesen.
Die Auswahl der Wege ist breit gefächert. So werden alle Alpenregionen mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Sprachen berücksichtigt ebenso wie verschiedene Längen und Schwierigkeitsgrade.
I Aufbau des Buches
Das Buch ist sehr übersichtlich strukturiert. Zunächst sind auf einer vierseitigen Übersichtskarte sämtliche, im Buch besprochenen Wege mit ihrer jeweiligen Nummerierung eingetragen, so dass mit einem Blick klar ist, in welcher Alpenregion der Weg verläuft. Die Karte wird ergänzt um eine alphabetisch geordnete, von 1 bis 50 durchnummerierte Liste der Weitwanderwege von „Adlerweg“ bis „Walserweg“.
Zu jedem dieser Wege gibt es dann eine ausführliche Beschreibung.
Komplettiert wird dieser Hauptteil durch ein kurzes Vorwort, ein Inhaltsverzeichnis, ein allgemein gehaltenes Kapitel über das Fernwandern in den Alpen mit u.a. Hinweisen zu Reisezeit, Ausrüstung, Übernachten, An- und Abreise etc. sowie eine Anleitung zur Struktur der einzelnen Wegbeschreibungen. Am Ende des Buches gibt es einen sehr ausführlichen Ortsindex, der für eine detailliertere Befassung mit einem Weg sehr hilfreich sein dürfte.
II Die Beschreibung der einzelnen Wege
Auch die Beschreibung der einzelnen Wege ist hervorragend und sehr übersichtlich gestaltet.
Im Kopf zu jeder Wegbeschreibung erfährt man auf einen Blick und mit Hilfe div. Icons alles über die wichtigsten Parameter dieses Weges:
Name des Weges, Gesamtlänge und Anzahl der Etappen, Höhenmeter im Auf- und im Abstieg, in welcher Höhenlage sich der Weg bewegt und ob es hochalpine Abschnitte gibt, ob es sich um eine Strecken- oder Rundwanderung handelt und in welchen Ländern und Regionen der Weg verläuft (dazu ist er auch in einer kleinen Übersichtskarte des Alpenraumes eingetragen). Darüber hinaus ist das Logo des Weges abgebildet und der Leser wird mit einer Bewertung von 1 – 3 Sternen über die Qualität der Verkehrsanbindung und der Wegweisung, die erforderliche Kondition und den Umfang von Natur- und Kulturerlebnissen am Weg informiert. Ein Icon, das darauf verweist, dass der Weg technisch anspruchsvolle Teilstücke enthält sowie ein Hinweis auf die zum Weg gehörige Website runden diesen Kopfteil ab.
Ich finde das ausgezeichnet gemacht, war ich doch selbst für dieses Jahr auf der Suche nach einem für mich geeigneten Fernwanderweg in den Alpen und konnte aufgrund dieses Abschnittes schon beim raschen Durchblättern des Buches eine ganze Reihe von Wegen ausschließen bzw. in die engere Wahl nehmen.
Für letztere kann man sich dann in die folgende ausführliche Wegbeschreibung vertiefen, die für jeden Weg identisch aufgebaut ist, was auch die Vergleichbarkeit zwischen den Wegen sehr erleichtert. Zunächst gibt es einen allgemeinen Überblick über den Gesamtweg und seine Charakteristik. Dann folgen, immer in der gleichen Reihenfolge, kurze Kapitel zu „Wegweisung“, „Wegequalität und Anforderungen“, „Etappen“, „Erreichbarkeit per Bus und Bahn“, „Öffentlicher Personennahverkehr unterwegs“ sowie „Übernachtung“. Den Hauptanteil dieses Abschnittes nimmt jeweils das Kapitel „Weg und Sehenswertes“ ein, das eine detailliertere Wegbeschreibung mit den jeweils markanten Wegmarken und Hinweise auf interessante Sehenswürdigkeiten bietet. Ergänzend gibt zu jeder Wegbeschreibung eine oder mehrere Streckenkarten, je nach Länge des Weges, die im Maßstab 1:250 000 über die Lage und den Streckenverlauf des jeweiligen Weges informieren, sowie ein sehr genaues und kleinteiliges Höhenprofil, so dass niemand sagen kann, er habe nicht gewusst, was da bezüglich Auf- und Abstieg auf ihn zukommt. Ein Hinweis auf wegspezifische Infostellen, sofern vorhanden, und eine zurückhaltende aber attraktive Bebilderung rundet jede Wegbeschreibung ab.
III Fazit
Das Buch erlaubt sowohl einen ersten raschen sowie auch bei näherem Interesse einen etwas ausführlicheren Blick auf die bekanntesten Fernwanderwege im gesamten Alpenraum. Dabei werden die relevanten Kriterien, die bei einer individuellen Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Weg sprechen könnten, sachlich, ausreichend und so objektiv wie möglich berücksichtigt. Lediglich das Kriterium „Wegequalität und Anforderungen“ kommt häufig etwas stereotyp daher. Da hätte ich mir bei etlichen Wegen eine etwas differenziertere Beschreibung gewünscht.
Das Buch ersetzt aber, auch nicht in Auszügen, einen spezifischen Wanderführer für einen bestimmten Weg und weitere Hilfsmittel wie Karten und GPS-Tracks. Allen, die ernsthaft eine Weitwanderung in den Alpen planen und noch nicht so recht wissen, welche Wege für sie ggf. infrage kommen und in welchen Regionen sie sich gerne bewegen würden, sei dieses Buch angelegentlich empfohlen. Den Rezensenten hat es dieses Jahr gleich auf den Maximiliansweg gelockt.
Friedhelm Arning
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