2. Wandertag „Die Maus“: Neunkirchen – Manderscheid 28 km
Berichterstatter: Friedhelm Arning (Montag, 4. Mai)
Diese Etappe ist zwar lang, 28 km, aber sie verspricht, landschaftlich ein Highlight unserer diesjährigen Mitgliederwanderung zu werden. Das Wetter ist trocken und die Sonne lässt sich auch schon hin und wieder blicken, als wir uns um 9:00 Uhr von den freundlichen Wirtsleuten in der Neunkirchner Mühle verabschieden. Zunächst muss auf einem Holzsteg ein Sumpfgelände überquert werden, wonach wir dann langsam aber stetig zur Warth (550 m) hinaufsteigen. Von dort geht es dann hinab nach Daun, einem Städtchen mit gut 4000 Einwohnern und heilklimatischer Kurort mit etlichen Mineralquellen. Durch den Kurpark, der bei wärmenden Sonnenstrahlung zu einer Pause einlädt, verlassen wir den Ort und wandern dem ersten landschaftlichen Höhepunkt des Tages entgegen, den drei Dauner Maaren: Gemündener Maar, Weinfelder Maar, auch Totenmaar genannt, und Schalkenmehrener Maar.
Oberhalb des Gemündener Maars lockt noch der Dronketurm und alle wollen rauf. Aber nein, zwei Mitwanderinnen scheinen doch tatsächlich dem Sog eines Aussichtsturms widerstehen zu können und laufen weiter, aber eine von beiden kehrt doch noch um und klettert auch hinauf. Oben gibt’s eine herrliche Rundsicht über die Eifel.
Die Geschichte darüber, warum das Weinfelder Maar auch Totenmaar heißt, erzählt die Weinfelder Kirche. Sie ist das einzige Überbleibsel des Ortes Weinfeld, der im 16. Jhdt. an der Pest untergegangen ist und bei der der Pfarrer wie ein guter Kapitän als Letzter das sinkende Schiff verlassen hat.
In Schalkenmehren ist bei fast sommerlichen Temperaturen eine ausgiebige Mittagsrast auf der Außenterrasse eines Restaurants, leider ohne Maar-Blick, angesagt.
Hinter Schalkenmehren ändert sich zunächst das Landschaftsbild. Wir steigen auf eine wenig bewaldete und dafür landwirtschaftlich genutzte Hochfläche hinauf, über die uns auch ein frischer Eifelwind entgegenweht. Nach gut einer Stunde geht es dann aber wieder steil hinab ins Tal der Lieser und zur Üdersorfer Mühle, ein idealer Ort für eine Kaffeepause, die wir natürlich nicht auslassen.
Nun beginnt der zweite landschaftliche Höhepunkt des Tages, die Wanderung immer entlang der Lieser auf dem Lieserpfad. In einem stetigen Auf und Ab begleiten wir die Lieser mal durch weite Wiesentäler, in der Frühlingssonne leuchtende Buchenwälder und auf schmalem Pfad hoch über steilen, felsigen Tälern, in denen sich der Fluss tief eingeschnitten hat – ein wunderschöner und abwechslungsreicher Weg, den man immer weitergehen könnte. Er führt dicht am Eckfelder Trockenmaar vorbei, wo mit dem Urpferdchen ein sehr bedeutender Fossilienfund gemacht wurde.
Bevor wir das Liesertal verlassen, um nach Manderscheid aufzusteigen, kommt schon mal kurz eine der beiden manderscheider Burgruinen ins Blickfeld, während der Ortseingang von Manderscheid ganz plötzlich, aus dem Wald heraustretend, auftaucht. In der Abendsonne hat man von hier einen wunderschönen Blick auf die beiden Burgruinen, die, getrennt durch die Lieser, den mittelalterlichen Konflikt zwischen dem Kurfürstenturm Trier (Oberburg) und dem Herzogtum Luxemburg (Unterburg) dokumentieren.
Nachdem oder bevor wir in Manderscheid bei Debbie und Andy in einem english bead&breakfast – allerdings ohne typisches englisches Frühstück – unsere Zimmer bezogen haben, versammeln wir uns nach und nach alle in einem Bistro mit zwar eingeschränkter Speisekarte – Flammkuchen in div. Varianten – aber einer dafür um so exzellenteren Weinkarte und lassen diesen wunderschönen Wandertag ausklingen, der für mich eine der schönsten Etappen der gesamten Tour dargestellt hat.
Pension Haus Schwaben, Lieserstr. 8-10, Manderscheid, Tel.: 06572 / 4743,
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